"Unsere Athleten werden bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver auf den Punkt fit sein und ihre Topleistungen abrufen.“ Das kündigte Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), am Mittwoch, 27. Januar 2010, vor dem Sportausschuss an. Ziel der deutschen Olympiamannschaft ist es laut Vesper, den bei den Winterspielen 2006 in Turin errungenen ersten Platz in der Medaillenwertung zu verteidigen. "Dafür sind unsere Sportler hochmotiviert.“ Dem DOSB sei gleichwohl bewusst, dass die anderen teilnehmenden Nationen - insbesondere Gastgeber Kanada - viel Aufwand betrieben und aufgeholt hätten. Daher, so Vesper, wäre man auch mit einem Platz unter den ersten Drei zufrieden. Die größten Medaillenhoffnungen gebe es bei den Bobsportlern, im Rennrodeln, beim Skilanglauf und beim Biathlon.
Derzeit umfasse die Mannschaft 152 Athleten, wobei noch zwei Nachnominierungen möglich seien, sagte Vesper und bestätigte, dass es sich dabei nicht um die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein handele, die von der Internationalen Eislauf-Union (ISU) mit einer zweijährigen Sperre wegen Blutdopings belegt wurde.
Mit Claudia Pechstein habe sich das Präsidium des DOSB während der Nominierungsrunden nicht beschäftigt, da sie angesichts der Sperre gar nicht hätte nominiert werden können, erläuterte Vesper.
Neben den Sportlern werden auch etwa 140 Trainer, Betreuer und Ärzte in Vancouver dabei sein. "Jeder einzelne wurde bei der Birthler-Behörde abgefragt“, stellte der DOSB-Generaldirektor klar. Zudem seien Ehren- und Verpflichtungserklärungen von allen unterschrieben worden. In einzelnen Fällen sei eine unabhängige Kommission zu Rate gezogen worden, deren Empfehlungen man gefolgt sei. "Im Endergebnis sind alle nominierten Trainer, Betreuer und Ärzte beanstandungsfrei.“
Das Anti-Doping-Management werde nach dem Vorbild der Sommerspiele von Peking verlaufen, sagte Vesper. Sämtliche Sportler hätten Athletenvereinbarungen unterschrieben und sich damit dem Regeln der Internationalen Anti-Doping Agentur (Wada) unterworfen.
Insgesamt sollen 1.000 Dopingproben und 400 Bluttests während der zweiwöchigen Spiele genommen werden. Nach Aussage Vespers sollen wie schon 2008 in Peking auch die Proben von Vancouver acht Jahre lang eingefroren werden, um spätere Nachtests möglich zu machen.