Pressemeldung -
01.06.2005Bundestagspräsident Wolfgang Thierse
gratuliert Prof. Dr. Marcel Reich-Ranicki
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat dem
Kulturkritiker und Schriftsteller Prof. Dr. Marcel Reich-Ranicki
zum 85. Geburtstag am Donnerstag, 2. Juni, gratuliert. In dem
Glückwunschschreiben heißt es unter
anderem:
"Ihren heutigen Ehrentag möchte ich zum Anlass nehmen, Ihnen
für Ihre großen Verdienste um die Literatur, gerade auch
die deutsche Literatur, sehr herzlich zu danken. Sie haben es in
den vergangenen Jahrzehnten auf einmalige Weise vermocht, uns Leser
neugierig zu machen, auf die Klassiker ebenso wie auf die Literatur
des 19. und 20. Jahrhunderts. Ob als Literaturkritiker bei der
Wochenzeitung "Die Zeit", als Leiter der Redaktion Literatur und
literarisches Leben bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in
Ihren zahlreichen Publikationen oder im "Literarischen Quartett" im
Zweiten Deutschen Fernsehen, Sie bestachen immer durch eine
herausragende Fachkenntnis, durch eine brillante und geistreiche
Sprache und eine außergewöhnliche Meinungsfreudigkeit.
Dabei waren Ihre "gefürchteten" kritischen Beiträge
mindestens ebenso Motivation, das besprochene Buch zu lesen, wie
Ihre "erhofften" lobenden. Kritik an der Kritik konnte dabei
naturgemäß nicht ausbleiben.
Sie haben uns aber nicht nur durch Ihr leidenschaftliches Werben
für die Literatur und das Lesen deutscher und internationaler
Autoren begeistert. Mit Ihrer Autobiografie "Mein Leben" haben Sie
ein wichtiges authentisches Zeugnis über die grauenvollen
Jahre der Nazibarbarei abgelegt und den Umgang mit der
Vergangenheit in der Bundesrepublik beschrieben. Dass Sie die Kraft
hatten, Ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen, dafür bin
ich Ihnen auch persönlich sehr dankbar. Soeben fand ich in
meiner Post Ihr Werk "Vom Tag gefordert" mit Widmung. Haben Sie
hierfür vielen Dank. Ich freue mich bereits auf die
Lektüre.
Von Herzen wünsche ich Ihnen auch für die Zukunft viel
Schaffenskraft und Kreativität. Gern hätte ich heute
Ihren besonderen Geburtstag zusammen mit Ihnen in der Paulskirche
zu Frankfurt gefeiert. Leider bin ich durch offizielle
parlamentarische Verpflichtungen terminlich bereits gebunden, so
dass mir dies nicht möglich sein wird. Ich hoffe hierfür
auf Ihr Verständnis."
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