Die Idee verspricht vergnüglichen Lesestoff: Die TV-Moderatorin Maybrit Illner und der Journalist Hajo Schumacher haben Politiker aufgefordert, ihre Meinung über jene zu Papier zu bringen, von denen sie selbst Tag ein, Tag aus beschrieben und bewertet werden: die Journalisten. Gefolgt sind dem Aufruf 25 Politiker, deren An- und Einsichten nun nachzulesen sind. Unter ihnen so prominente wie Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), FDP-Parteichef Guido Westerwelle, der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy, die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth, Parteichef Gregor Gysi von der Linken oder Thüringens christdemokratischer Ministerpräsident Dieter Althaus.
Manche haben sich an prominenten Journalisten wie dem "Bild"-Kolumnisten Franz Josef Wagner oder dem "Stern"-Kommentator Hans-Ulrich Jörges abgearbeitet. Andere, wie die Abgeordnete Julia Klöckner, selbst gelernte Journalistin, schrieb dann doch lieber sehr allgemein über die Zunft.
Die Beiträge schwanken zwischen pointiert, fundiert und gähnend langweilig. So frech, wie es der Buchtitel "Schmierfinken" verspricht, ist der Band nicht ausgefallen.
Schmierfinken. Politiker über Journalisten.
Heyne Verlag, München 2009; 183 S., 7,95 ¤