Frauen an der Macht - das ist in Deutschland spätestens seit der Kanzlerinnenschaft von Angela Merkel eine Selbstverständlichkeit. Es gibt Ministerinnen, weibliche Abgeordnete, Verlegerinnen; dennoch scheinen machtvolle Frauen immer noch ein städtisches Phänomen zu sein. Zahlen liefert die Studie "Frauen - Macht - Kommune" des Frauenministeriums: In der Kommunalpolitik kommen demnach drei Männer auf eine engagierte Frau; nur jede 20. hauptamtliche Position - Bürgermeister- oder Landratsposten - ist von einer Frau besetzt.
Welche Frauen werden in ihrem Dorf oder in ihrer Gemeinde aktiv? Die Studie zeigt: Es sind nicht die ganz Jungen (nur elf Prozent der 1.036 befragten ehrenamtlichen Stadt- und Gemeinderätinnen waren jünger als 40 Jahre). Die Kinder sind meistens schon aus dem Gröbsten raus (nur 19 Prozent der Befragten haben Kinder, die jünger als zehn Jahre sind). 64 Prozent der befragten Frauen sind erwerbstätig.
2009 finden in zehn Bundesländern Kommunalwahlen statt. Ein guter Zeitpunkt für eine Kampagne für mehr lokales Frauen-Engagement, befand man im Ministerium von Ursula von der Leyen (CDU). Auf der Homepage www.frauen-macht-kommune.de kann man die "Galerie der Kommunalpolitikerinnen" in goldenem Bilderrahmen betrachten. "Kreativität, Durchsetzungsfähigkeit, Mut, Ausdauer und oft eine gute Portion Humor" seien Kompetenzen, die sowohl im Stadt- oder Gemeinderat als auch in anderen Lebensbereichen gefragt seien, lockt die Kampagne. Doch ob Frauen bei den nächsten Wahlen tatsächlich antreten, hängt oft von einem Faktor ab, den die Politik kaum beeinflussen kann: Von der "zumindest streckenweisen" Unterstützung ihrer Partner bei der Familien- und Hausarbeit nämlich, von der mehr als 80 Prozent der Aktiven berichten.