19.1.1989 SED-Generalsekretär Erich Honecker erklärt, die Mauer werde "in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind".
6.2.1989 Der 20-jährige Chris Gueffroy wird bei einem Fluchtversuch von DDR-Grenzern erschossen. Es sind die letzten Todesschüsse an der Berliner Mauer.
Die polnische Regierung und die Gewerkschaft "Solidarnosc" nehmen ihre Gespräche am Runden Tisch auf.
8.3.1989 Ein 32-Jähriger, der mit einem Ballon aus der DDR flüchtet, verletzt sich beim Absturz über West-Berlin tödlich.
13.3.1989 Nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche demonstrieren rund 300 ausreisewillige Menschen. Die Demonstration wird von Polizei und Stasi aufgelöst.
5.4.1989 In Polen unterschreiben Regierung und Opposition eine Übereinkunft über Reformen. Die "Solidarnosc" wird wieder zugelassen.
2.5.1989 Ungarische Soldaten beginnen mit dem Abbau des Stacheldrahtzaunes an der Grenze zu Österreich.
7.5.1989 Bei den DDR-Kommunalwahlen überwachen Bürger die Stimmenauszählung in den Wahllokalen und können Differenzen zwischen den von ihnen mitgezählten und den später bekannt gegebenen Ergebnissen belegen. In Ost-Berlin und anderen Städten wird fortan am 7. jeden Monats gegen die Wahlfälschung demonstriert.
15.5.1989: Ein Besuch des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow in Peking wird von Massenprotesten überlagert, bei denen mehr als eine Million Menschen Freiheit und Demokratie fordern. Tausende Studenten sind auf dem Platz des Himmlischen Friedens für diese Ziele in einen Hungerstreik getreten.
4.6.1989 In Peking schlägt die Armee die Demokratiebewegung nieder und richtet dabei ein Massaker an.
Überwältigender Sieg der "Solidarnosc" (links: Lech Walesa) bei den polnischen Parlamentswahlen: Bei der Wahl zum Sejm, für den eine Aufteilung von 65 zu 35 Prozent zugunsten der unter kommunistischer Führung regierenden Blockparteien vereinbart ist, gewinnt die Opposition von 161 möglichen Mandaten 160 und erringt zudem 92 der 100 Sitze im Senat.
8.6.1989 Die DDR-Volkskammer wertet das Massaker in Peking vom 4. Juni als "Niederschlagung einer Konterrevolution".
12.-15.6.1989 Gorbatschow auf Staatsbesuch in der Bundesrepublik. Er und Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) unterzeichnen eine Erklärung, in der sie das Recht jedes Staates anerkennen, "das eigene politische und soziale System frei zu wählen".
13.6.1989 In Ungarn verhandeln Regierungspartei und Opposition über die Abhaltung freier Wahlen.
18.6.1989 In Polen holt die "Solidarnosc" in der Stichwahl in Wahlkreisen, in denen kein Kandidat 50 Prozent der Stimmen erreicht hatte, das letzte mögliche Sejm-Mandat sowie sieben der noch zu vergebenden acht Senatssitze.
27.6.1989 Ungarns Außenminister Gyula Horn und sein österreichischer Amtskollege Alois Mock durchschneiden symbolisch ein Stück des ungarischen Grenzzauns.
7.7.1989 Der Warschauer Pakt widerruft die Breschnew-Doktrin der begrenzten Souveränität der Mitgliedstaaten.
Um den 15.7.1989 Die westdeutsche Presse berichtet über eine zunehmende Fluchtwelle von DDR-Bürgern über Ungarn nach Österreich.
Um den 30.7.1989 In mehreren diplomatischen Vertretungen der Bundesrepublik im Ostblock, darunter in Budapest und Ost-Berlin, halten sich Ende Juli mehr als 150 ausreisewillige DDR-Bürger auf, die so ihre Ausreise in den Westen erzwingen wollen.
1.8.1989 DDR setzt Reiseerleichterungen für Besucher aus dem Westen in Kraft.