Die europäische Integration war ein
Instrument für den Frieden und die Sicherheit Europas. Nun
gilt es, diesen Erfolg nicht nur nach innen zu sichern, sondern ihn
auch nach außen zu exportieren. Angesichts des globalen
politischen und wirtschaftlichen Wandels kommt der EU eine
gewichtige Rolle und Verantwortung zu, um den neuen weltweiten
Herausforderungen zu begegnen.
Wichtig ist, die im Verfassungsvertrag vorgesehenen
institutionellen Reformen durchzuführen: Sie machen die EU
handlungsfähiger. Wir treten für eine gemeinsame
europäische Außenpolitik ein, sind uns aber bewusst,
dass eine einzige europäische Außenpolitik eine Illusion
wäre. Vor diesem Hintergrund müssen wir zu hohe
Erwartungen an die deutsche Ratspräsidentschaft dämpfen.
Dennoch: Die EU spielt eine wesentliche Rolle bei der Suche nach
Lösungen der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, sei es im
Rahmen des Nahost- Quartetts, sei es bei den Verhandlungen mit dem
Iran über dessen Nuklearprogramm.
Der Stabilität in Europa dient auch, den Staaten auf dem
Westbalkan eine europäische Perspektive zu bieten. Wenn die
Statusfrage des Kosovo geklärt ist, wird die EU die zentrale
Sicherheitsaufgabe zur überwachung dieser Einigung
übernehmen. Mittels der europäischen
Nachbarschaftspolitik wollen wir die Beziehungen zu den Nachbarn im
Osten und im Südosten ausbauen, vor allem auch gegenüber
Zentralasien und der Schwarzmeerregion.
Besondere Bedeutung hat für die EU nicht nur die
transatlantische Partnerschaft mit den USA und Kanada. Von
strategischem Interesse sind für die EU stabile und
verlässliche Beziehungen zu Russland; daher verhandelt die EU
über die Erneuerung des Partnerschafts- und
Kooperationsabkommens mit Moskau. Kein Land kann allein die
globalen Herausforderungen schultern, dies geht nur in
Partnerschaften mit dem Ziel, Sicherheit und Stabilität
weltweit zu erreichen.
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Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 22. März 2007
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