Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll
nach dem Willen von Union und SPD ihren Einfluss geltend machen,
damit die so genannte Doha-Verhandlungsrunde zur Liberalisierung
des Welthandels wieder belebt wird. In einem Antrag (
16/3810) heißt es, für Deutschland
als führende Exportnation sei ein erfolgreicher Abschluss der
Verhandlungen zur Liberalisierung des Welthandels im Rahmen der
Welthandelsorganisation (WTO) von vitalem Interesse. Zu
begrüßen sei, dass nach der Suspendierung der Doha-Runde
nun erste Schritte gemacht worden seien, die Verhandlungen wieder
aufzunehmen. Dies eröffne auch die Möglichkeit, bereits
vereinbarte Verhandlungsergebnisse wie der zoll- und quotenfreie
Zugang für die am wenigsten entwickelten Länder zu den
Märkten der Industrie- und Schwellenländer oder auch den
vollständigen Abbau der Exportsubventionen der
Industrieländer für landwirtschaftliche Produkte bis 2013
zu sichern. In Gesprächen von EU-Handelskommissar Peter
Mandelson mit der US-Seite sei deutlich geworden, dass auch die USA
an einem erfolgreichen Abschluss der Doha-Runde noch in der
Amtszeit von Präsident Bush interessiert sind. Die EU
müsse ihre Gespräche mit den Schlüsselpartnern USA,
China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika intensivieren.
In Gesprächen mit der US-Regierung sei vor allem auf den Abbau
interner Agrarsubventionen zu dringen. Die Gespräche mit
Brasilien und Indien sollten darauf abzielen, beim Marktzugang
für Industriegüter einen Kompromiss zu erreichen. Die
Abgeordneten fordern die Regierung auf, Brüssel dabei zu
unterstützen, dass die WTO-Mitgliedsländer China und
Thailand stärker als bisher die geistigen Eigentumsrechte
einhalten. Gegebenenfalls müsse ein
WTO-Streitbeilegungsverfahren eingeleitet werden. Unterstützt
werden solle Brüssel auch darin, für die
Entwicklungsländer differenzierte und am jeweiligen
Entwicklungsstand orientierte Regelungen zu vereinbaren.