Berlin: (hib/BES) Für einen lizenzierten Anbau von Schlafmohn in Afghanistan zu medizinischen Zwecken plädiert die Linksfraktion in einem Antrag ( 16/7525). Damit könnten aus Sicht der Fraktion die wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Probleme des Landes zum Teil gelöst werden. So könnte ein streng kontrollierter Mohnanbau "auf lokaler Ebene auf Dauer zu legalen, gesicherten Einkommen, zu einer Diversifizierung der Wirtschaft und einer allgemeinen Entwicklung des ländlichen Raumes beitragen", hofft die Fraktion. Der legale Mohnanbau in Afghanistan solle der Herstellung opiathaltiger Schmerzmittel für Länder dienen, die einen Mangel an Opiaten verzeichnen. Das sind laut Antrag mehr als 150 Staaten. Ob sich ein solches Wirtschaftsmodell zur Drogenbekämpfung in Afghanistan eignet, solle in einem wissenschaftlichen Projekt "Mohn als Medizin" getestet werden. Für die Umsetzung des Pilotprojektes in Zusammenarbeit mit der afghanischen Regierung schlägt die Fraktion den Norden Afghanistans vor. Die Linke fordert außerdem ein Engagement Deutschlands für spezielle EU-Programme zur Etablierung des legalen Mohnanbaus als neuen Wirtschaftszweig in Afghanistan. Außerdem solle die Bundesrepublik "auf europäischer Ebene auf eine diesbezügliche Anpassung der gemeinsamen Drogenpolitik" drängen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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