Vom 5. bis zum 13. Juni 2009 besuchte der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, die deutschen Soldatinnen und Soldaten beim 19. Deutsche Einsatzkontingent ISAF in Afghanistan. Neben dem Strategischen Transportstützpunkt in Termez/Usbekistan standen auch alle deutschen Feldlager im Norden Afghanistans auf dem Besuchsplan. Vor Ort erhielt der Wehrbeauftragte einen Eindruck von den hohen psychischen und physischen Belastungen, denen die Soldatinnen und Soldaten tagtäglich ausgesetzt sind. Dabei wurde deutlich, dass der Einsatz in Afghanistan inzwischen eine neue Qualität erreicht hat, was die militärische Auseinsandersetzung mit aufständischen Kräften betrifft.
Insbesondere in Kunduz standen die Soldaten noch unter dem Eindruck eines gerade geführten mehrstündigen Feuergefechts, bei dem zwei ihrer Kameraden zum Teil schwer verwundet wurden. Kurz zuvor schon war eine andere deutsche Patrouille in einen etwa fünf Stunden andauernden Feuerkampf verwickelt worden. Die Soldaten berichteten sehr eindrucksvoll von ihren Erlebnissen und Gefühlen in beziehungsweise nach den Gefechten. Vor diesem Hintergrund zeigten sie sich enttäuscht über die aus ihrer Sicht bis dato nur unzureichende Darstellung des ISAF-Einsatzes in den Medien daheim. Dieses Empfinden wurde auch im Camp Spann in Mazar-e-Sharif von den deutschen Mentoren der OMLT (Operational Mentoring and Liason Team) angesprochen, die die Afghanische Nationalen Armee bei Operationen gegen aufständische Kräfte begleiten.
Trotz bestimmter Defizite aber herrscht bei der Truppe eine erstaunlich hohe Moral, Motivation und Entschlossenheit. Der Wehrbeauftragte sagte davon sichtlich beeindruckt: "Was unsere Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan leisten, verdient unser aller Respekt und Anerkennung. Und sie verdienen mehr moralischen Rückhalt in der Heimat. Denn die Soldaten sind im Auftrag des Deutschen Bundestages hier, und nicht, weil sie es so wollen!"
Ein Zeichen der Unterstützung indes setzte während Robbes
Besuch eine Künstlergruppe, die in Mazar-e-Sharif an zwei
Abenden Kurzgeschichten von Karl Valentin aufführte. Der
Wehrbeauftragte, der als Schirmherr der Veranstaltung fungierte,
übergab zuvor ein E-Piano, das die Firma Dussmann für die
Betreuung der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz gespendet
hatte.