Der Fortschritt ist eine Schnecke - dieses Wort des Literaturnobelpreisträgers Günter Grass ließe sich auch auf die Klimakonferenzen der Vereinten Nationen anwenden. Tausende Delegierte aus 192 Staaten haben sich darauf verständigt, in Verhandlungen über den Klimaschutz einzutreten. Ob die "Bali-Roadmap" als "Riesenschritt" oder "großer Erfolg" bezeichnet werden kann, wie die Politik meint, oder eher einem "Trauerspiel" gleicht, wird die Zukunft zeigen. Notwendig wäre gewesen, sich auf eine Erderwärmung von maximal zwei Grad und einen verbindlichen Fahrplan zu einigen.
Geringere mediale Aufmerksamkeit als dem Klimaschutz kommt dem Schutz der Biodiversität zu. Die "Convention on Biological Diversity" (CBD), auch Biodiversitäts-Konvention genannt, die 1992 auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung ausgehandelt worden ist, stellt den zentralen völkerrechtlichen Pakt zur Erhaltung der weltweiten Biodiversität dar. Das Aufhalten des fortschreitenden Verlustes der Artenvielfalt gehört zu den großen Herausforderungen einer globalen Umweltpolitik im 21. Jahrhundert.
Vom 19. bis 30. Mai 2008 findet in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz zur UN-Konvention über die biologische Vielfalt statt. Die Weltgemeinschaft wird unter deutschem Vorsitz über Maßnahmen gegen die anhaltende Naturzerstörung beraten. Der rapide Verlust an biologischer Vielfalt soll bis zum Jahr 2010 wenigstens gebremst werden. Dieses Ziel wurde von den Staats- und Regierungschefs beim Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg beschlossen. Am 7. November 2007 hat die Bundesregierung die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen. Damit will Deutschland die Biodiversitäts-Konvention auf nationaler Ebene umsetzen.