Der steigende exzessive Alkoholkonsum von Jugendlichen beunruhigt die Mitglieder des Gesundheitsausschusses. Bei der Diskussion des Drogen- und Suchtberichts 2008 am 4. Juni sprachen sich Redner von Union und SPD dafür aus, zur Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes minderjährige Testkäufer einzusetzen. Bei FDP und Die Linke stieß dies jedoch auf grundsätzlich-ethischen Widerspruch. Die Koalitionsfraktionen sahen auch in der Werbung für Alkohol ein Problem, die teilweise offensiv jugendliche Lebenswelten anspreche. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), strebt hier eine verbesserte Selbstkontrolle durch die Alkoholwirtschaft an. Die Grünen zeigten sich skeptisch, ob freiwillige Regelungen genügend Wirkung entfalten können. Die FDP plädierte dafür, den Drogenbericht im Plenum des Bundestages zu debattieren, um dem Thema größere Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Wie aus dem Bericht (www.drogenbeauftragte.de) hervorgeht, ist der gelegentliche Konsum von Alkohol bei Schülern im Vergleich zu 2003 zwar leicht zurückgegangen. Gleichzeitig seien aber die Konsummengen von Alkohol stark angestiegen. Während die Zwölf- bis 17-Jährigen 2005 noch 34 Gramm reinen Alkohol pro Woche zu sich nahmen, waren es dem Bericht zufolge 2007 schon 50 Gramm. Auch das Rauschtrinken bei Jugendlichen habe stark zugenommen, erläuterte Bätzing im Ausschuss. Während vor zwei Jahren der Anteil jugendlicher Rauschtrinker noch bei 20 Prozent gelegen habe, seien es 2007 schon 26 Prozent gewesen. Die Zahl der mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingelieferten Kinder und Jugendlichen habe sich seit 2000 auf fast 20.000 Patienten im Jahr verdoppelt, so Bätzing weiter.