"Mittlerweise steht fest, dass der Irak-Krieg der USA ein schrecklicher Fehler war. Fast 4.000 US-Soldaten sind gefallen, und über 58.000 wurden verwundet, verstümmelt oder sind einfach erkrankt. Weiteren 7.300 US-Soldaten widerfuhr in Afghanistan das Gleiche." Wie eine Agenturmeldung liest sich diese Abrechnung mit der Bush-Administration. Es geht nicht allein um die finanziellen Kosten des Krieges und die fehlgeschlagene Wirtschaftsstrategie im Irak: Wegen ihrer falschen Lageanalyse verloren die USA das Vertrauen der Iraker und verpassten den Zeitpunkt für einen erfolgversprechenden Marshallplan. Die Folgen sind Geldverschwendung und ein enormer Ansehensverlust in der Welt.
Diese provozierende Rechnung präsentieren zwei Buchhalter: Linda Bilmes arbeitete im US-Handelsministerium, lehrt heute Finanzwirtschaft in Harvard. Nobelpreisträger Stiglitz unterrichtete Wirtschaft in Yale, Princeton und New York. Die Autoren gehen davon aus, dass Irak-Krieg Washington rund drei Billionen Dollar kostet. Sachlich fragen sie: "Worauf mussten die US-Bürger deswegen verzichten?"
Die wahren Kosten des Krieges. Wirtschaftliche und politische Folgen des Irak-Konflikts.
Pantheon Verlag, München 2008; 304 S., 16,95 ¤