Das soll es erst einmal gewesen sein mit dem Pisa-Bundesländervergleich. Nach der dritten Studie ist Schluss. Manch einer mag sagen: Gut so, weil er allein schon das Wort Pisa nicht mehr hören mag. Oder weil er angenervt ist von Tabellen, die - wie beim Sport - die Länder vom Spitzenreiter bis zur roten Laterne auflisten. Tatsächlich haben solche Tabellen etwas Plattes. Dennoch sollte man nicht verkennen, was Pisa auch sieben Jahre nach der ersten Schockstudie noch zu leisten vermag: Die Politik zur Rechtfertigung zwingen. Etwa darüber, dass in zehn Bundesländern mehr als ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler so schlecht lesen, dass sie im Berufsleben kaum zurechtkommen werden - in den Hauptschulen mancher Länder sind es sogar Dreiviertel. Vor Pisa konnte jeder Kulturminister behaupten: Bei uns ist alles bestens, ohne dafür den Beweis antreten zu müssen. Der Ländervergleich kann zumindest grob aufzeigen, wie Schule funktioniert - und wie nicht.
Das gute Abschneiden der ostdeutschen Bundesländer belegt, dass zu viele Schulformen unsinnig sind. Das Pisa-Siegerland Sachsen hat ein übersichtliches, zweigliedriges Schulsystem aus Gymnasien und Mittelschulen - und schafft so beides: viele Spitzenschüler hervorzubringen und wenige Leistungsschwache. Wer will da noch an der Hauptschule festhalten? Doch die Kontrolle fällt nun weg. Das Länder-Pisa soll es in dieser Form nicht mehr geben. Offenbar haben die Bildungspolitiker genug davon, sich ständig rechtfertigen zu müssen.