Nachdem der Krieg zwischen Georgien und Russland um die georgischen Provinzen Abchasien und Südossetien im August 2008 ausgebrochen war, schaltete sich die Europäische Union ein und erreichte einen Waffenstillstand. Ein wichtiger Erfolg, schließlich möchte Brüssel eine aktivere politische Rolle in den Randgebieten Europas spielen.
Doch welchen Beitrag kann die EU zur Lösung der Sezessionskonflikte im Südkaukasus aber überhaupt leisten? Die Chancen, die in einer "Europäisierung" internationaler Konflikte liegen, untersuchten Politikwissenschaftler der Universität Duisburg-Essen. Dabei herausgekommen ist eine lesenswerte Studie, die den europäischen Entscheidungsträgern bei der Durchsetzung ihrer Interessen im Südkaukasus helfen könnte.
Fördert die Ausrichtung der Staaten auf die EU die Bereitschaft zur friedlichen Konfliktbeilegung? Wie steht es mit der Zypernfrage oder dem griechisch-mazedonischen Namensstreit? Am Ende müssen die Autoren einräumen, dass eine Europäisierung nicht in jedem Fall zur Beilegung eines Konflikts führen muss.
Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2008; 285 S., 39 ¤