Es geht eben auch anders: Abseits von Geschichten über die Bildungsmisere an der Rütli-Schule in Berlin und U-Bahn-Schläger in München zeigt Ruth-Esther Geiger mit ihren Porträts von 15 jugendlichen Migranten, dass deren Integration und Erfolg in der deutschen Gesellschaft nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Sie heißen Zarine, Abdel, Dorna, Ümmühan, Leila oder Mojtaba, kommen aus Armenien, Togo, dem Iran, der Türkei oder Afghanistan. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie Stipendiaten des Start-Programms der Hertie-Stiftung sind. Start unterstützt Migrantenkinder ab der 7. Klasse, die gute bis sehr gute schulische Leistungen vorweisen können und darüber hinaus sozial und gesellschaftlich engagiert sind. Doch hier liegt zugleich das Problem des Buches. Zu gerne würde man auch von jenen Migrantenkindern lesen, die auch ohne solche lobenswerten Programme ihre persönliche Erfolgsgeschichte in Deutschland geschrieben haben.
Trotzdem vermitteln die reportagehaft angelegten Porträts einen guten Einblick in die Lebenswelt von Migrantenkindern und den Problemen, mit denen sie konfrontiert werden - und wie diese auch überwunden werden können.
Ihr seid Deutschland, wir auch. Junge Migranten erzählen.
Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M. 2008; 264 S., 8,50 ¤