Wer umzieht, kennt das: Man beginnt die Kartons zu packen, Schränke und Schubladen zu leeren. Und bei manchem, was da aus der letzten Ecke der von Oma geerbten Kommode zum Vorschein kommt, fragt man sich, was man da eigentlich gerade in Händen hält und wofür das noch gleich gut war. Das soll ich gekauft haben? Hoffentlich war das nicht so teuer!
Es tut gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Ein Reporter vom Privatfernsehen fragte neulich Passanten in der Fußgängerzone nach ihren Fehlkäufen. Ein junges Paar begleitete er nach Hause und zu sehen bekam er: eine Zuckerwattemaschine, eine dritte Hand zum Einseifen des Rückens und einen Zimmerspringbrunnen mit hellgrüner Fontäne. In der gleichen Sendung bescheinigte ein Sternekoch einer jungen Hobbyköchin, dass ihre Nudelmaschine Müll sei. Ärgerlich, aber zu verkraften. Die Teigwalze hatte nur 12,90 Euro gekostet. Fazit des Fernsehtests: Alles Mist und am besten zurück in den Schrank mit dem unnützen und überflüssigen Zeug, damit wenigstens der seine Berechtigung hat.
Das Problem dieser Konsumenten - Shoppen ohne Nachzudenken, einfach mal sinnlos Geld raushauen - kennt man auch bei der Bundeswehr, wenn auch in anderen Dimensionen. Für 6,1 Millionen Euro wurden Schlepper gemietet, die sich als Schlepper nicht eignen. Den Kampfflugzeugen, für die sie gedacht waren, sind sie nicht gewachsen. Das hatte man bei der Bundeswehr schon 2005 festgestellt. Seitdem schleppen die Schlepper kleinere Geräte, für die man wahrscheinlich eigentlich keine Schlepper braucht. Was tun? Der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestages hat die Antwort: Die Bundeswehr soll in Zukunft nur noch "geeignete Geräte" beschaffen. Nach welchem Prinzip die Anschaffungen bisher gemacht wurden, scheint nun klar: Im Hangar ist noch Platz!