Die Situation in Afghanistan war ein Schwerpunkt auf der Konferenz der Parlamentarischen Versammlung der Nato (Nato PV) vom 22. bis 26. Mai. Während des Treffens in Oslo mit mehr als 250 Parlamentariern gab es unter anderem ein Gespräch mit dem Sonderbeauftragten der Uno für Afghanistan, Kai Eide.
"Es ist deutlich geworden, dass wir auch weiterhin Streitkräfte in Afghanistan brauchen", sagte Karl A. Lamers, der Leiter der deutschen Delegation in der NATO PV und Vorsitzender des Politischen Ausschusses, dieser Zeitung: "Es gibt keinen Wiederaufbau ohne Streitkräfte. Wir sind für einen neuen Ansatz der vernetzten Sicherheit, der militärische Mittel mit zivilen Maßnahmen kombiniert."
Gemeinsam mit dem Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer und dem Nordatlantikrat, in diesem Fall bestehend aus den Botschaftern aller Nato-Staaten in Brüssel, diskutierten die Parlamentarier zudem über ein neues strategisches Konzept der Nato. Unter anderem ging es um die Frage, wie internationale Maßnahmen in Zukunft besser mit der EU und anderen internationalen Organisationen koordiniert werden können. In Oslo hatte erstmals auch wieder der Nato-Russland-Ausschuss getagt. "Ich bin überzeugt, dass wir die Gesprächskanäle auch in schwierigen Zeiten offen halten müssen", sagte Lamers mit Blick auf das Verhältnis zu Russland nach dem Georgien-Krieg im August 2008.