Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich © dpa - Report

Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement will Ehrenamt stärken

Am 5. Dezember 2007 erinnert der "Tag des Ehrenamtes" an das freiwillige Engagement von Millionen Bürgerinnen und Bürgern. Im Deutschen Bundestag arbeitet der Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die weitere Stärkung des Ehrenamtes.

Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland freiwillig für Kinder, Alte oder Kranke, leiten Sport- oder Jugendgruppen, sorgen sich um den Erhalt von Kulturgütern oder den Naturschutz. Auch die Mitarbeit bei den Freiwilligen Feuerwehren, in Selbsthilfegruppen oder die politische Arbeit in Bürgerinitiativen, Gewerkschaften und Parteien zählt. Unternehmen zeigen gesellschaftliches Engagement etwa in Form von Spenden oder Stiftungen.

Hilfe für Helfer

Zur Unterstützung des Ehrenamtes hat der Bundestag am 6. Juli 2007 das "Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements" verabschiedet.

Durch die Verbesserung steuerlicher Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt sollen bürokratische Hürden abgebaut und weitere Anreize für die "Arbeit mit viel Verdienst, doch ohne Lohn" geschaffen werden.

Mit der Reform des Gemeinnützigkeits- und Spendenrechts wird eine Handlungsempfehlung der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" umgesetzt. Gleichzeitig ist es ein Beitrag von Parlament und Regierung die große Bereitschaft, sich im Ehrenamt für gesellschaftliche Belange einzusetzen, zu würdigen.

Der Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend arbeitet weiterhin an der Umsetzung der Beschlüsse der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements". Er wird am 12. Dezember 2007 in einer öffentlichen Sitzung das Thema "Engagementförderpolitik in den Bundesländern" behandeln.

Versicherungsschutz für bürgerschaftlich Engagierte

Der Unterausschuss hatte in den letzten Jahren seine Sitzung im Dezember dazu genutzt, mit Vertretern der Bundesländer über das Thema Versicherungsschutz für bürgerschaftlich Engagierte zu diskutieren. Hier hat es in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung gegeben. Mit einer Ausnahme haben die Bundesländer Rahmenverträge zum Versicherungsschutz ihrer Engagierten abgeschlossen.

Zukunft bringt vielfältige Herausforderungen

Es ist jedoch an der Zeit, grundsätzlichere Fragen zu stellen und zu diskutieren. Die absehbaren gesellschaftlichen Zukunftstrends werden gravierende Auswirkungen auf das Gefüge und das Miteinander der Menschen sowie auf die sozio-ökonomische Entwicklung in Deutschland haben. Diese Entwicklung birgt erhebliche Herausforderungen für die Sozialsysteme, für die kommunale Infrastruktur und für das Arrangement von Leben und Arbeit. Keine dieser großen Herausforderungen kann ohne die aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie ohne neue Formen der Kooperation und Vernetzung bewältigt werden.

Bürgerschaftliches Engagement - ein Begriff für viele Lebensbereiche

Bürgerschaftliches Engagement ist ein Querschnittsansatz, der für viele aktuelle Fragen - Gesundheitspolitik, Pflege, Bildungs-, Familien- und Seniorenpolitik etc. - große Bedeutung hat. Dem Dritten Sektor und seinen gemeinnützigen Organisationen und Verbänden kommt hierbei eine wichtige Rolle zu.

Politik muss Rahmenbedingungen schaffen

Eine Politik, die bürgerschaftliches Engagement fördern will, muss die Rahmenbedingungen und Förderinstrumente darauf ausrichten, dass die Rollen und Verantwortlichkeiten zwischen Politik, Verwaltung, Bürgergesellschaft und Markt neu ausgehandelt und austariert werden können.

Die Sitzung im Dezember soll ein Auftakt sein, über diese Fragen gemeinsam zu diskutieren.