Der zweite Wettbewerb für das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal soll mit wesentlich weniger Vorgaben für die teilnehmenden Künstler stattfinden. Das beschloss der Ausschuss für Kultur und Medien am Mittwoch, 1. Juli 2009, mit den Stimmen der Großen Koalition und der FDP. Der erste Wettbewerb war abgebrochen worden, ohne dass einer der eingereichten Vorschläge die Zustimmung der Jury gefunden hatte.
Wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mitteilte, sei nach
Rücksprache mit Mitgliedern des Ausschusses beschlossen
worden, auf mehrere Vorgaben zu verzichten. So soll das Denkmal in
der neuen Ausschreibung vor allem an „die friedliche
Revolution im Herbst 1989 und die Wiedererlangung der deutschen
Einheit“ erinnern.
Die Einbettung in die deutsche Freiheits- und Einheitsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts – wie im Antrag der Fraktionen von CDU/CSU, SPD und FDP (16/11200) vom Dezember 2008 vorgesehen – soll nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Auch der „Beitrag der Leipziger Bürgerinnen und
Bürger, der eine herausragende Rolle bei der friedlichen
Revolution spielte“, solle jetzt durch ein eigenes Denkmal in
Leipzig und nicht durch das Berliner Denkmal berücksichtigt
werden. Die Integration eines „Informationsortes“ in
das Denkmal soll ebenfalls keine Anforderung für teilnehmende
Künstler mehr sein.
Neumann wies darauf hin, dass sich das Deutsche Historische Museum in unmittelbarer Nähe des Denkmalstandortes befände, wo die Revolution von 1989 und die deutsche Einheit historisch dokumentiert seien. Der Denkmalstandort, der Sockel des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf der Schlossfreiheit, stehe jedoch nicht zur Diskussion.
Der Wettbewerb soll zweistufig sei: Aus einer ersten, offenen
Bewerbungsrunde sollen etwa 20 bis 30 Künstler
ausgewählt werden, die für „kleine Tantiemen“
konkrete Entwürfe ausarbeiten. Mehrere Fraktionen wiesen
darauf hin, dass man sich durch das Datum 9. November, dem
20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls, nicht unter Druck
setzen lassen sollte. Qualität gehe in diesem Fall vor
Tempo.