Am 65. Jahrestag des Attentats auf Adolf Hitler haben rund 400 Soldaten aus Siegburg und Berlin am 20. Juli ihr feierliches Gelöbnis abgelegt. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) nutzte die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Soldaten vor dem Reichstagsgebäude, dem deutschen Parlament, angetreten seien. "Das ist genau der richtige Ort", bemerkte die Bundeskanzlerin mit Blick auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr, die der Bundestag beschließen muss.
Merkel betonte, die Soldaten leisteten "diesen wichtigen Dienst für unser Land". Sie bekannte sich gleichzeitig zur Wehrpflicht: "Die Wehrpflichtigen haben unserem Land gut getan." Die Soldaten stünden auf "vorbildliche und tapfere Weise" für Freiheit und demokratische Ordnung ein, nicht nur in Deutschland, sondern auch oft unter schwierigen Bedingungen im Ausland.
Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung (CDU) hatte zuvor unter anderem die Bundestagsvizepräsidentinnen Gerda Hasselfeldt (CSU) und Susanne Kastner (SPD) sowie zahlreiche Parlamentarier begrüßt. Jung wies darauf hin, die Bundeswehr begreife die Männer und die Frauen des 20. Juli 1944 als ihre Vorbilder.
Der Verteidigungsminister betonte, die Soldaten könnten mit dem Dank und der Unterstützung des deutschen Parlaments und der Gesellschaft rechnen. Dies gelte besonders für die Auslandseinsätze, nicht nur in Afghanistan, sondern auch in anderen schwierigen Regionen.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Ulrike Merten (SPD), hält es für "außerordentlich positiv", dass die Soldaten ihr Gelöbnis unmittelbar vor dem Bundestag ablegten. Das feierliche Gelöbnis an diesem zentralen Ort rücke so ganz direkt ins Bewusstsein, was die Bundeswehr tue.
Der feierliche Appell anlässlich des 65. Jahrestages des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 ziehe die Verbindung zwischen der Bundeswehr als Parlamentsarmee und dem Bundestag: "Es ist ihr deutliches Bekenntnis zur Demokratie und zur Rechtsstaatlichkeit und ihrer Bereitschaft, diese tapfer zu verteidigen", bekräftigte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Für viele Menschen sichtbar legten die jungen Rekruten mit dem Rückhalt des Parlaments ihren Eid auf ihr und damit unser Land ab, so Merten.