Auf die Frage, was für ihn der Höhepunkt seiner Tätigkeit als Abgeordneter war, antwortet Franz Romer (CDU) ohne zu zögern: "Der Höhepunkt war, dass ich als ein normaler Arbeiter überhaupt in den Bundestag gekommen bin." Vor 18 Jahren zog der damals 48-jährige Mechaniker in den ersten gesamtdeutschen Bundestag ein. "Die ersten vier Jahre waren Lehrjahre", erinnert er sich. 1991 stand die Entscheidung über den Umzug nach Berlin an. "Ich war dagegen, aus finanziellen Gründen." Aber: "Heute bin ich froh, dass anders entschieden wurde. Was wäre denn aus Berlin geworden?"
Franz Romer erlebt in den folgenden Jahren alle Facetten eines Parlamentarierdaseins: Die schwarz-gelbe Regierung unter Helmut Kohl, die Opposition während der rot-grünen Regierungszeit und schließlich die große Koalition "mit einer Frau als Kanzlerin". "Ich habe alles erlebt, was ein Abgeordneter erleben kann."
Der Umgang mit Menschen ist seine Stärke. In seinem oberschwäbischen Wahlkreis Biberach-Wangen ist er nicht nur als Abgeordneter unterwegs, sondern auch in der Kommunalpolitik tätig. "Ich habe stets die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ernst genommen." Er besucht Volksfeste und Vereine oder besucht seine Wählerinnen und Wähler zu Hause, um zu hören, wo der Schuh drückt.
"Ja, ich mache auch Hausbesuche. Trinke einen Kaffee und nehme viel mit. Auch wenn es zeitaufwendig ist. Ich kann gut mit jedem, ob Unternehmer oder Arbeiter." So nimmt er die Sorgen aus der Provinz mit in die Hauptstadt. Die Wirtschaftskrise ist hier wie dort präsent. "Im Wahlkreis kennt man ja fast jeden. Und es ist schwer mitzuerleben, wenn die Menschen ihre Arbeitsplätze verlieren."
Für die Zeit nach seinem Mandat im Bundestag wird er sich auf die Kommunalpolitik konzentrieren. Als ehrenamtlicher Ortsvorsteher und als Mitglied des Kreistages wird er weiterhin in Oberschwaben unterwegs sein. "Was in meiner Kraft steht, mache ich. Aber ich möchte mich nicht mehr voll in die Verantwortung nehmen lassen und von Terminen fremdgesteuert sein."
Zu Hause will er sich jetzt auch wieder "mehr nützlich machen". Der Handwerker sieht "vieles im Haus, das liegen geblieben ist". Vier Kinder, fünf Enkel, "Tendenz steigend", werden ebenfalls keine Langeweile aufkommen lassen. "Große Reisen werde ich nicht machen, das liegt mir nicht so. Wichtig ist mir nur, dass ich gesund bleibe."
Es werde ihm nicht schwer fallen, nicht mehr in der ersten Reihe zu stehen, sagt er. "Das war mir nie so wichtig. Ich hab mir ja auch nie eingebildet, dass ich das große Rad drehe. Ich habe in erster Linie und mit vollem Einsatz Politik für die Menschen gemacht."