Berlin: (hib/VOM) Die Fraktion Die Linke
fordert die Bundesregierung in einem Antrag (
16/113) auf, die im
Investmentmodernisierungsgesetz geregelte Zulassung von Hedgefonds
zurückzunehmen. Hedgefonds unterscheiden sich von
traditionellen Investmentprodukten wie Aktien- oder Anleihenfonds
vor allem dadurch, dass sie alle Arten von Finanzinstrumenten
verwenden können, um sowohl in steigenden als auch in
fallenden Märkten Gewinne zu erzielen. Zur Begründung
heißt es in dem Antrag, diese Fonds hätten sich in den
letzten Jahren zu einem Problem für die Stabilität der
Finanzmärkte entwickelt. Hedgefonds seien gegenüber
üblichen Investmentsfonds privilegiert, so die Fraktion. So
sei ihnen vor allem der virtuelle Verkauf von Wertpapieren, so
genannte Leerverkäufe, gestattet. Dies bedeute, dass nur
geliehene Wertpapiere verkauft und zu einem späteren Zeitpunkt
zu einem günstigeren Kurs wieder zurückgekauft werden.
Zudem könnten solche Transaktionen auf Kreditbasis vorgenommen
werden, wodurch sich sowohl der Umfang der Transaktionen als auch
das Risiko dieses Geschäftszweigs deutlich erhöht habe.
Ebenso habe die Tendenz zu spekulativen Aufkäufen von
Firmenanteilen mit dem Ziel, durch die Verschlankung solcher
Unternehmen Eigenkapitalrenditen von über 20 Prozent zu
erzielen, kräftig zugenommen. Auch Investmentfonds und
Pensionsfonds investierten in jüngster Zeit verstärkt in
Hedgefonds, so die Fraktion. Ihre Zahl habe sich weltweit in zehn
Jahren auf heute 8.000 mit einem Anlagevolumen von mehr als 1
Billion Euro verachtfacht.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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Redaktion: Dr. Bernard Bode, Michael Klein, Dr. Volker Müller,
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