Berlin: (hib/BOB) Im vorigen Jahr haben 16,7 Millionen Menschen in Schulen, Hochschulen und privaten Sprachschulen Deutsch gelernt. Seit der Osterweiterung der Europäischen Union (EU) ist somit Deutsch mit 63 Millionen Sprechern zur zweitwichtigsten Fremdsprache in der EU nach Englisch geworden. Dies geht aus einem Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kulturpolitik 2005/06 hervor, der jetzt als Unterrichtung ( 16/3500) vorliegt. Die größte Zahl von Deutschlernenden gibt es danach weiterhin in Mittel- und Osteuropa. Mit rund 5,5 Millionen Lernenden führten Russland und Polen die Rangliste nach absoluten Zahlen an. Allerdings sei die Zahl in Russland und Zentralasien (insbesondere Kasachstan und Usbekistan) im Zeitraum von 2000 bis 2005 deutlich rückläufig. In den südosteuropäischen Ländern sei das Interesse an Deutsch im Wesentlichen stabil oder wachse.
Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, seien herausragende Erfolge im Wissenschafts- und Hochschulaustausch erzielt worden. Fünf von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung aus Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) geförderte Wissenschaftler hätten im Jahr 2005 einen Nobelpreis erhalten. Ferner sei das Instrumentarium der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik weiter modernisiert worden. Das AA fördere verstärkt und systematisch den Abschluss Öffentlich-Privater Partnerschaften wie beispielsweise das Modellprojekt "Menschen und Bücher - Deutsche Bibliotheksinitiative für Mittel- und Osteuropa". Außerdem setze das AA seinen Weg fort, neue Managementinstrumente in der Auswärtigen Kultur und Bildungspolitik einzuführen. Dazu zähle der Abschluss von Zielvereinbarungen zwischen dem AA und den Mittlerorganisationen ebenso wie die schrittweise Einführung der Budgetierung von Zuwendungen.
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