Berlin: (hib/SUK) Die Betreiber
verwundbarer Atomkraftwerke, die nur gegen den Absturz leichter
Sportflugzeuge geschützt sind, sollen diese AKW stilllegen.
Das ist der Wunsch der Grünen, die die Bundesregierung in
einem Antrag (
16/3960) dazu auffordern, entsprechend auf die
AKW-Betreiber einzuwirken. Von den Betreibern aller übrigen
Anlagen soll die Regierung "mit einer klaren Fristsetzung" bauliche
Schutzmaßnahmen und den Nachweis verlangen, dass es bei einem
Angriff mit einem Verkehrsflugzeug "nicht zu einer nuklearen
Katastrophe kommt". Ihren Antrag begründet die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen damit, dass seit den
terroristischen Angriffen auf das World Trade Center und das
Pentagon im September 2001 gezielt herbeigeführte
Abstürze von Verkehrsflugzeugen auf Atomkraftwerke "nicht mehr
auszuschließen" sind. Die Bundesregierung habe bereits
festgestellt, dass Atomkraftwerke grundsätzlich getroffen
werden können und einige Anlagen nicht einmal gegen den
Absturz kleinerer Militärmaschinen ausgelegt seien. Die
Betreiber hätten daraufhin Pläne entwickelt, ihre
Atomkraftwerke im Angriffsfall zu vernebeln, um so die
Trefferwahrscheinlichkeit herabzusetzen. Nach Ansicht der
Grünen ist dieses Konzept gescheitert - daher seien nicht oder
nur mangelhaft geschützte AKW abzuschalten.
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