Berlin: (hib/HIL) In Deutschland werden
statistisch täglich 100 Hektar Freifläche neu bebaut.
Diese zusätzliche Flächeninanspruchnahme für
Siedlungs- und Verkehrszwecke wird aufgrund der vielfältigen
und wichtigen ökologischen Funktionen des Bodens als
gravierendes Problem auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung
gesehen, heißt es in einem Gutachten des Büros für
Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB), das
jetzt als Bericht vorgelegt wurde (
16/4500). Zwar sei der so genannte
Flächenverbrauch in den vergangenen Jahren zurückgegangen
und gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel
und Reurbanisierungstrends ließen einen weiteren
Rückgang erwarten. Es sei aber dennoch damit zu rechnen, dass
ohne gezielte Maßnahmen das Ziel der Bundesregierung, bis
2020 den Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen,
verfehlt werde, schreiben die Gutachter. In dem Bericht stellt das
TAB die Entwicklung der Flächeninanspruchnahme in den
vergangenen Jahren dar und gibt einen Überblick über die
in der aktuellen Debatte vorgeschlagenen Instrumente zur Steuerung
der Flächennutzung. Die Experten führen
planungsrechtliche, fiskalische und informatorische Instrumente
ebenso auf wie neue Kooperationsformen auf kommunaler und
regionaler Ebene. Außerdem, so die Experten, könnten
finanzielle Fördermaßnahmen und ökonomische Anreize
zum Beispiel im Rahmen der Städtebauförderung zu einem
sparsameren Umgang mit der Ressource Boden motivieren. Der Bericht
soll Grundlage dafür sein, geeignete Rahmenbedingungen
für eine nachhaltige Entwicklung der Flächennutzung in
Deutschland zu schaffen.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Michael Klein, Dr.
Susanne Kailitz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Günter
Pursch, Annette Sach, Bernadette Schweda, Alexander Weinlein,
Siegfried F. Wolf