Berlin: (hib/NCB) 660 Polizisten, 1.616
Unbeteiligte und 1.324 Gewalttäter sind seit 1994 bei Spielen
der 1. und 2. Bundesliga verletzt worden. Allein in der Spielzeit
2005/2006 seien 4.576 Strafverfahren eingeleitet worden, schreibt
die Regierung in ihrer Antwort (
16/5549) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/5391). Die Zahl der Strafverfahren sei seit
Mitte der neunziger Jahre gestiegen. Der Regierung zufolge musste
die Polizei aber nur bei fünf von tausend Fans einschreiten.
Die große Mehrheit sei friedlich. Um Gewalt zu verhindern
setze die Polizei auf eine Doppelstrategie. Einerseits würde
präventive Arbeit in Fanprojekten geleistet, andererseits
setze die Polizei auf eine Vielzahl von polizeilichen Methoden.
Dazu gehörten die Beratung von Vereinen, eine konsequente
Verfolgung von Straftätern und der Austausch zwischen
verschiedene Dienststellen und Diensten. Darunter falle auch die
sogenannte Datei "Gewalttäter Sport", in der Straftäter,
die im Zusammenhang mit sportlichen Ereignissen stehen, aufgelistet
sind. Bis November letzten Jahres verzeichnete die Datenbank 9.399
Einträge. Sie werde unter anderem von der Polizei genutzt, um
bei Länderspielen Gewalttätern die Einreise zu verwehren,
oder um bundesweit Stadionverbote effektiv durchzusetzen.
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Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Michael Klein, Dr.
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Siegfried F. Wolf