Berlin: (hib/AS) Das Forschungsendlager Asse II in Niedersachsen soll dem derzeitigen Betreiber, dem Helmholtz-Institut-München, entzogen und künftig nach atomrechtlichen Maßgaben bewertet werden. Das fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 16/9809). Darin verlangen die Grünen auch, dass alle geplanten Maßnahmen zur Vorbereitung eines Flutungskonzeptes gestoppt und entsprechende Alternativen erarbeitet werden. Zur Begründung erklärt die Fraktion, dass die Zustände in dem ehemaligen Salzbergwerk "nicht länger hinnehmbar" seien. Zwischen 1965 und 1973 seien dort, so die Grünen, insgesamt 125.787 Fässer mit leicht radioaktivem Müll eingebracht worden. Seit mindestens 20 Jahren sickere dort eine Salzlösung ein. "Herkunft und exakter Verbleib der Flüssigkeit sind bislang ungeklärt", heißt es darin weiter. Zudem hätten die Betreiber zugeben müssen, dass in Teilen der eindringenden Lauge Cäsium 137 festgestellt worden sei und die Strahlenwerte bis zum Neunfachen über dem zulässigen Grenzwert lägen. Die dafür Verantwortlichen, die radioaktive Kontamination verheimlicht hätten, sollten daher zur Rechenschaft gezogen werden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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