Berlin: (hib/VOM) Aufgrund von Kapazitätsengpässen und Preisexplosionen auf dem Rohstoffmarkt haben sich die Kosten für Kraftwerksneubauten gegenüber 2007 teilweise fast verdoppelt. Die durchschnittlichen Kosten für ein neues Gaskraftwerk hätten 2007 bei 500.000 Euro pro Megawatt und für ein Kohlekraftwerk bei etwa 1,2 Millionen Euro pro Megawatt gelegen, teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/10029) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/9937) unter Hinweis auf Angaben der Kraftwerksinvestoren mit. Die Fraktion hatte sich nach den volkswirtschaftlichen Gesamtkosten der Energieversorgung erkundigt. Laut Bundesregierung liegen keine belastbaren Daten über die Gesamtkosten der Stromerzeugung vor. Auch gebe es keine detaillierte Übersicht über die Anlage- und die Betriebskosten. Die Vergütungen für Stromeinspeiser nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz hätten im Jahr 2007 vorläufigen Schätzungen zufolge bei etwa 7,9 Milliarden Euro gelegen. Daraus ergäben sich so genannte Differenzkosten in Höhe von 4,3 Milliarden Euro, die die Differenz zwischen den gezahlten Vergütungen und den durchschnittlichen Strombezugskosten der Energieversorger pro Kilowattstunde abbilden. Die Bundesregierung kann nach eigener Darstellung "nicht abschließend bewerten", ob und gegebenenfalls in welchem Umfang erneuerbar erzeugter Strom bereits heute aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wirtschaftlich ist. Dies gelte erst recht auch im Hinblick auf die langfristigen Prognosen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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