Berlin: (hib/HLE) Deutsche Energiekonzerne haben in den vergangenen Jahren in immer größerem Umfang Strom ins Ausland exportiert. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 16/11538) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/11162) mitteilt, wurde 2007 beim Stromexport ein Überschuss von 19,1 Terrawattstunden erzielt. Eine Terrawattstunde entspricht einer Milliarde Kilowattstunden. 2003 hatte der Exportüberschuss noch bei 8 Terrawattstunden gelegen.
Wie die Regierung weiter mitteilt, müsse das Stromversorgungssystem in der Lage sein, die Nachfrage der Kunden zu jeder Zeit mit ausreichenden Kapazitäten zu decken. So sei die Nachfrage im Winter höher als im Sommer und am Tag höher als in der Nacht. Wenn in Schwachlastzeiten Kapazitäten für den Export genutzt würden, "ist das ein Zeichen dafür, dass die Stromerzeugung in Deutschland im europäischen Maßstab konkurrenzfähig ist", schreibt die Regierung. Ausländische Versorgungsunternehmen würden Strom an der Leipziger Strombörse kaufen, wenn die Preise dort günstiger seien als im übrigen Europa. An der Leipziger Strombörse wurden 2007 124 Terrawattstunden Strom auf dem Spotmarkt und 1.150 Terrawattstunden auf dem Terminmarkt gehandelt. Der Handel auf dem Terminmarkt entspreche der doppelten Menge des im Jahr 2007 in Deutschland verbrauchten Stroms. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass am Terminmarkt erworbene Strommengen oft mehrmals weitergehandelt würden.
In Deutschland seien derzeit 7 Kohlekraftwerksprojekte im Bau. Die Gesamtleistung wird mit 8.500 Megawatt angegeben. Die Kapazitätserweiterung entspreche etwa 7 Prozent der insgesamt installierten Kraftwerkskapazität. Den Anteil der Energieversorgungsunternehmen Eon und RWE an der Nettostromerzeugung beziffert die Regierung für die Jahre 2003 und 2004 auf 57 bis 59 Prozent. Vattenfall und EnBW hätten in diesen beiden Jahren 29 Prozent des Stroms erzeugt. Der Anteil der vier Versorgungsunternehmen an der deutschen Nettostromerzeugung habe 2004 bei 89 Prozent gelegen.
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