Berlin: (hib/TEP) Die zu geringe Zahl der Studienanfänger ist ein Kernproblem für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Das sagte der Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Jürgen Zöllner, am Mittwoch im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Die Zahl müsse dringend erhöht werden. Dies könne etwa geschehen, wenn die Losung "Geld folgt Studierenden" umgesetzt werde. "Es soll honoriert werden, wenn Hochschulen attraktiv für Studierende sind und diese sich deshalb für eine Hochschule entscheiden", bekräftigte Zöllner. "Wenn Hochschulen wissen, dass sie Geld für neue Studierende bekommen, dann strengen sie sich auch an." Die Ursache für die vergleichsweise wenigen Studenten an ostdeutschen Hochschulen sei aber nicht eine mangelnde Attraktivität der Hochschulen. Beispielsweise gebe es in Greifswald "traumhafte Rahmenbedingungen" für Medizinstudenten, sagte Zöllner. Die Angebote würden allerdings nicht ausreichend angenommen, und man könne niemanden zwingen, an einer bestimmten Hochschule zu studieren. "Aber man kann Anreize schaffen und die Hochschulen müssen für sich werben", plädierte Zöllner.
Daneben sprach Zöllner auch die Exzellenzinitiative an. "Die Exzellenzinitiative ist ein Wettbewerbssystem und das heißt auch, dass die Exzellenz immer wieder unter Beweis gestellt werden muss." Darüber müssten sich die Hochschulen im Exzellenzcluster im Klaren sein. "Denn ansonsten geht es ja nicht mehr um die Exzellenz, sondern um Privilegien", sagte Zöllner. Zu den im Konjunkturpaket II vorgesehen Investitionen von 6,5 Milliarden Euro in Bildung und Forschung erklärte er, dass der Großteil voraussichtlich nicht in die Hochschulen fließe. Vor allem Vorschulen und Schulen würden von den Investitionen profitieren.
Zöllner ist seit dem 1. Januar 2009 Vorsitzender der GWK, die als Nachfolgeorganisation der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) seit dem 1. Januar 2008 besteht.
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