Berlin: (hib/HLE) Die Bundesregierung erwartet keine künstlichen Erdbeben durch die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid. Es sei zwar bekannt, dass durch Fluidinjektionen im Untergrund künstliche Erdbeben auftreten könnten, erklärt die Regierung in ihrer Antwort ( 16/13333) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/12616). Bei der Kohlendioxid-Speicherung in ehemaligen Erdgasfeldern müsse aber sichergestellt werden, dass der kritische Druck zur Rissbildung in den Deckschichten nicht überschritten werde. "Sofern der zulässige Druck richtig bestimmt und im Laufe des Betriebs nicht überschritten wird, sind die tektonischen Risiken durch induzierte Seismizität bei der Kohlendioxid-Speicherung als gering einzustufen", schreibt die Bundesregierung. Auch Bergschäden in Form von Geländehebungen seien "über den Zentimeterbereich hinaus nicht zu erwarten". Allerdings sieht die Bundesregierung Risiken bei den Verschlüssen der alten Gasfelder: "Ob und wieweit alte Bohrlochverschlüsse neu verfüllt werden müssen, um dauerhaft auch den korrosiven Eigenschaften des gespeicherten Kohlendioxid-Stroms und seinen Beimengungen widerstehen zu können, ist bislang noch nicht hinreichend geklärt. Hier besteht Forschungsbedarf." Zu den bei der Abscheidung von Kohlendioxid entstehenden geringfügigen Beimengungen schreibt die Bundesregierung, es könne sich dabei um Staub, Schwefel- und Stickoxide, Schwefelwasserstoff, Kohlenmonoxid, Wasserdampf, Sauerstoff, Stickstoff sowie um Lösungsmittelreste handeln. Die genaue Zusammensetzung dieses Kohlendioxidstromes, der dann unter die Erde gepumpt werde und auf unbegrenzte Zeit dort bleiben soll, hänge von der jeweiligen Prozessführung ab.
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