Grube berichtete dem Ausschuss auch darüber, was seit Beginn der Chaostage geschehen ist. So sei man noch immer intensiv dabei, die technischen Probleme zu lösen. Dazu sei das Personal ”hochgefahren“ worden und das Unternehmen habe eine neue Organisationsstruktur. Im Konzern werde die S-Bahn jetzt in die DB-Regio integriert. Auf Leitungsebene seien auch personelle Konsequenzen getroffen worden.
Eine von der Bahn mit der Prüfung beauftragte Rechtsanwaltskanzlei habe dazu mehr als 100 Personen befragt. Neben Konstruktionsmängeln hätten die Prüfer ”gravierende Organisationsmängel“ in den Werkstätten festgestellt.
Auch für den Sprecher der CDU/CSU-Fraktion handelt es sich bei dem Berliner S-Bahn-Desaster um eine ”verhängnisvolle Kombination von schlechtem Material und schlechter Wartung“. Die FDP wies darauf hin, dass die Bahn im internationalen Vergleich mehr Personal habe, als alle anderen S-Bahnen. Nach Meinung des FDP-Sprechers, hat sich gezeigt, dass staatlich gelenkte Bahnen nicht sicherer seien als Privatunternehmen.
Die Oppositionsfraktionen SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen waren der Meinung, dass es sich dabei nicht nur um organisatorische Mängel und menschliches Versagen handele. Nach ihren Informationen habe es hohe Gewinnvorgaben von Seiten des Bahnmanagements gegeben, die die S-Bahn hätte erfüllen müssen. Deshalb sei bei der Wartung und bei der Sicherheit ”systematisch“ gespart worden. Nur so sei es der Berliner S-Bahn gelungen, an die DB AG hohe Gewinne abzuführen. Dies konnte der Gutachter nicht nachvollziehen, nach seinen Recherchen ist die Erlössteigerung fast ausschließlich auf die bessere Auslastung der Züge zurückzuführen. Zwar seien die Instandhaltungskosten in den vergangenen Jahren ”deutlich gesunken“, dies sei aber darin begründet, dass mehr als 1 Milliarde Euro in einen neuen Fuhrpark investiert worden seien. Neue Züge hätten immer niedrigere Wartungskosten als alte.
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