Berlin: (hib/MIK/MPI) Die Bundesregierung
soll den Schienenverkehr als sichere Verkehrsform erhalten und
stärken. Dafür setzt sich die Fraktion Die Linke in einem
Antrag (
17/1016) ein. Darin heißt es, der
Bundestag solle die Bundesregierung auffordern, dem Thema
Schienenverkehrssicherheit eine ”hohe“ Priorität
einzuräumen und die von der Bahn praktizierte Relativierung
von Sicherheitsstandards zu unterbinden. Außerdem solle die
Bundesregierung durch geeignete Maßnahmen auf EU-Ebene
dafür sorgen, dass im stark liberalisierten
Schienengüterverkehr die notwendigen Sicherheitsstandards
gewährleistet werden, damit tragische Unfälle wie
derjenige im Juli 2009 im italienischen Viareggio verhindert
würden. Ferner solle die Bundesregierung unter anderem
offenlegen, welche Reparatur- und Instandhaltungskapazitäten
in den vergangenen zehn Jahren im Bereich der Deutschen Bahn AG (DB
AG) abgebaut und in welchem Umfang Wartungs- und
Instandhaltungsmaßnahmen qualitativ und quantitativ reduziert
wurden. Die Abgeordneten fordern weiter, das Eisenbahn-Bundesamt
personell ”deutlich“ aufzustocken.
Der Schienenweg sei nicht nur eine nachhaltige und
umweltfreundliche Verkehrsart; er genieße auch zu Recht den
Ruf, ein besonders sicheres Verkehrsmittel zu sein, schreiben die
Abgeordneten zur Begründung. Dieser gute Ruf habe aber in
letzter Zeit erheblichen Schaden genommen. Es hätten sich
schwere Unfälle mit Toten und Verletzten beziehungsweise mit
hohen Sachschäden ereignet. Eine wesentliche Ursache
dafür sei, dass die DB AG im Hinblick auf den angestrebten
Börsengang alle Konzernbereiche denen der Kreditvorgaben des
Vorstands mit Billigung des Aufsichtsrates untergeordnet
hätte.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Claudia Heine, Sebastian Hille,
Michaela Hoffmann, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Monika Pilath, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander
Weinlein