Bundestagspräsident Norbert Lammert wird am Freitag, dem 16. November, vor dem ungarischen Parlament sprechen. Ungarn gedenkt an diesem Tag der Entrechtung und Vertreibung der Ungarndeutschen vor 60 Jahren. Lammert war von der ungarischen Parlamentspräsidentin Dr. Katalin Szili zu der Gedenkkonferenz in Budapest eingeladen worden.
Ab 1946 waren mehr als 200 000 Deutsche aus Ungarn vertrieben worden. Das ungarische Parlament hatte im März 1990 die Vertreibung verurteilt und sich bei den Opfern und ihren Nachkommen entschuldigt. Parlamentspräsidentin Szili bezeichnete die damaligen Regierungsdekrete, die die Vertreibung und Enteignung der deutschen Bevölkerung in Ungarn zum Gegenstand hatten, jüngst als „Dokumente der Schande“. Sie waren nach der demokratischen Wende von 1989 vom ungarischen Verfassungsgericht außer Kraft gesetzt worden.