Vom 1. bis zum 5. September 2008 besucht eine Delegation des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie unter Leitung der Vorsitzenden Edelgard Bulmahn (SPD) Russland. Weitere Mitglieder der Delegation sind Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU), Ute Berg (SPD), Paul K. Friedhoff (FDP) und Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN).
Die Delegationsreise steht in engem Zusammenhang mit Fragen der Energiepolitik, die einen der herausragenden Beratungsschwerpunkte des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie in der 16. Wahlperiode darstellt. Vor dem Hintergrund der dramatisch gestiegenen Energiepreise gewinnt die Frage der Versorgungssicherheit zu annehmbaren Preisen täglich an Gewicht. Russland verfügt über mehr als ein Drittel der weltweiten Gasreserven, etwa zehn Prozent der Weltölreserven und besitzt die zweitgrößten Kohlereserven. Deutschland bezieht ca. 40 Prozent seiner Erdgas- und 35 Prozent seiner Rohölimporte aus Russland. Damit ist Russland wichtigster Energielieferant Deutschlands.
Ziel der Delegationsreise soll es sein, in Russland mit allen Akteuren der dortigen Energiepolitik zusammenzukommen, um einen Einblick in die dortigen Vorstellungen über die zukünftige Energieexportpolitik und die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und insbesondere auch Deutschland zu gewinnen.
Die Reise beginnt in Moskau. Als weitere Reiseziele sind zwei Kurzbesuche in Nowy Urengoy und Jekaterinburg geplant. Nowy Urengoy gilt als heimliche Gazprom-Hauptstadt. Aus der weltgrößten Erdgas-„Quelle“ werden alljährlich 304 Milliarden Kubikmeter Erdgas gefördert. Neben Gesprächen mit Gazprom-Vertretern sollen die Förder- und Aufbereitungsanlagen besichtigt werden.
In Jekaterinburg, dem „Ruhrgebiet Russlands“, soll unter anderem das Unternehmen Uralmasch besucht werden. Uralmasch zählt zu den führenden russischen Konzernen, die Ausrüstungen für die Metallurgie, für die Herstellung von Baumaterial und für die Stromwirtschaft produzieren.