Zeit: Dienstag, 14. Oktober 2008, 18
Uhr
Ort: Kunst-Raum des Deutschen Bundestages im
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Eingang
Schiffbauerdamm/Spreepromenade
Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert eröffnet in Anwesenheit der Künstlerin die Ausstellung „The J. Street Project“ von Susan Hiller. In diesem Werk setzt sich die 1942 in Tallahassee in Florida geborene Künstlerin auf eigene und sehr berührende Weise mit der Problematik deutsch-jüdischer Vergangenheit auseinander.
Susan Hiller hat im Rahmen eines DAAD-Aufenthaltes Straßenschilder in Deutschland entdeckt und fotografiert, auf denen noch das Wort „Jude“ erscheint. Ihre Reise durch Deutschland findet ihren künstlerischen Niederschlag in über 300 Fotografien, einer Liste der betreffenden Orte und Straßen, einer Landkarte von Deutschland, einer Videoinstallation sowie in einem umfangreichen Buch. Die Erinnerungsarbeit der Künstlerin deckt die Spuren der Vergangenheit auf und verweist so auf den schmerzlichen Verlust einer reichen jüdischen Kultur in Deutschland. Ihre Fotografien, die auch das jeweilige Umfeld von Stadt, Dorf und Landschaft zeigen, sind melancholisch und abgründig insofern, als sich hinter deren scheinbarer Idylle die Erinnerung an ein unfassbares Verbrechen verbirgt. So nehmen diese Fotos den Zuschauer mit auf eine Spurensuche quer durch Deutschland und mahnen ihn, angesichts der Verletzlichkeit und latenten Bedrohung humaner Werte, sich ihrer schützend anzunehmen.
Die Ausstellung ist bis zum 11. Januar 2009 täglich außer Montag von 11 bis 17 Uhr im Kunst-Raum des Deutschen Bundestages zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Mehr Informationen zu den Kunstausstellungen des Bundestages finden Sie im Internet unter www.kunst-im-bundestag.de.