Zu den ausscheidenden Prominenten gehört die SPD-Abgeordnete Elke Leonhard, die sich nicht nur als Präsidentin der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft einen Namen gemacht hat. Auf eine Kandidatur verzichtete Wilhelm Schmidt, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion. Volker Neumann (SPD), der unter anderem Vorsitzender des "Parteispenden"-Untersuchungsausschusses des 14. Bundestages war, ist nach sieben Wahlperioden nicht wiedergewählt worden. In Thüringen hatte die ehemalige Bundesfamilienministerin Claudia Nolte (CDU) vergeblich für den Bundestag kandidiert. Auch der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Nooke, muss seine parlamentarische Karriere beenden. Der Politiker war vom Berliner CDU-Landesverband nicht mehr auf der Landesliste abgesichert worden. Sowohl Werner Schulz (Grüne) als auch Jelena Hoffmann (SPD), beide klagten gegen die Auflösung des Bundestages und die vorzeitige Neuwahl in Karlsruhe, verlieren ihre Parlamentssitze. Während Schulz im Wahlkreis Berlin-Pankow nicht gewählt und auch nicht auf der Liste der Grünen abgesichert war, kandidierte die SPD-Politikerin nicht wieder. Sein Büro an der Spree muss auch der wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe, Johannes Singhammer, räumen. Er konnte seinen Wahlkreis nicht München nicht gewinnen.
Nach acht Wahlperioden verzichtete Wolfgang Bötsch auf eine erneute Kandidatur. Der Politiker war Vorsitzender der CSU-Landesgruppe; als Postminister leitete er die Privatisierung des früheren Staatsunternehmens ein und machte so sein Ministeramt überflüssig. Auch Rainer Eppelmann (CDU), letzter DDR-Minister für Verteidigung und Abrüstung, trat nicht wieder an. Hans-Martin Bury (SPD), Jahrgang 1966, seit vier Legislaturperioden im Bundestag, Staatsminister beim Bundeskanzler sowie beim Bundesaußenminister, scheidet aus dem Parlament aus. Er bewarb sich nicht mehr um ein Mandat. Die ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretäre Klaus-Jürgen Hedrich und Irmgard Karwatzki (beide CDU) und Rudolf Kraus (CSU), dieser war zuletzt Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, verzichteten auf eine erneute Kandidatur. Hans-Peter Repnik (CDU), Ex-Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie auch Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU, kandidierte nicht mehr.
Auch die Parlamentarische Staatssekretärin beim Verkehrsminister, Angelika Mertens, und ihr Kollege Hans Georg Wagner (beim Verteidigungsminister) - beide SPD - sowie Rezzo Schlauch, ehemaliger Fraktionssprecher vom Bündnis 90/Die Grünen und zuletzt Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, kehren dem Bundestag den Rücken. Als Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion und als Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesverteidigungsminister machte sich Brigitte Schulte (Hameln) einen Namen. Sie trat nach acht Wahlperioden nicht mehr an. Ihr Vorgänger im Verteidigungsministerium, Klaus Rose (CSU), der auch Vorsitzender des Parlamentarischen Freundeskreises Berlin-Taipeh in der 15. Wahlperiode war, verlässt den Bundestag. Auch die früheren Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) und dessen Nachfolger Rudolf Scharping, ehemaliger SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzender, verzichteten auf eine erneute Kandidatur. Die FDP muss im neuen Bundestag auf ihre bisherigen verteidigungs- und gesundheitspolitischen Experten Günther Friedrich Nolting und Dieter Thomae verzichten. Bei den Grünen kandiderte deren Gründungsmitglied Christa Nickels, die auch Vorsitzende des Petitionsausschuses sowie Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesgesundheitsministerin war, nicht mehr. Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer sowie Ex-Staatsminister Ludger Volmer kommen nicht wieder.
Es kandidierten nicht mehr: