Berlin hat als Sportstadt Tradition. Vor fast 200 Jahren wurde hier der erste öffentliche Turnplatz eröffnet. Heute zählen die 2.000 Vereine des Landesportbundes mehr als eine halbe Million Mitglieder. Im Rahmen der Berliner Olympia-Bewerbung 2000 wurden viele Sportstätten der Stadt saniert oder neugebaut. Die Max-Schmeling-Halle ist mit ihren über 8.000 Sitzplätzen nicht nur die Spielstätte des Basketball-Erstligisten "Alba Berlin", sondern auch ein Ort für Konzerte. Die American-Footballer "Berlin Thunder" sind inzwischen vom Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, dem zweitgrößten der Stadt, in das Olympiastadion umgezogen. Hier werden auch sechs Spiele der Fußball-WM stattfinden, darunter das Endspiel am 9. Juli. Das für die Olympischen Spiele 1936 erbaute Stadion wurde in den letzten Jahren für über 240 Millionen Euro saniert. Dabei gab es einige Probleme: Die Plätze für Rollstuhlfahrer waren so ungünstig angelegt, dass nach dem Protest von Behindertenverbänden Umbauten in Millionenhöhe nötig waren. Auch beim Sicherheitscheck durch die Stiftung Warentest gab es keine guten Noten für das Stadion, das etwa 66.000 Zuschauern Platz bietet. Die Gräben, die die Zuschauertribüne vom Spielfeld trennen, könnten im Fall einer Panik zur tödlichen Falle werden, so das Urteil der Zeitschrift. Jetzt wird nachgerüstet.
Im Rahmenprogramm der WM findet unter anderem am 10. und 11. Mai das "Talente 2006 Festival" rund um das Olympiastadion statt. Mehr als 25.000 Jugendliche und Besucher können sich in Workshops im Tanzen, Songwriting und natürlich Fußballspielen ausprobieren.
Imke Rosebrock arbeitet als freie Journalistin in Berlin.