Tourismus. Den Fahrradtourismus in Deutschland umfassend zu fördern, ist das Ziel eines gemeinsamen Antrags von CDU/CDU und SPD ( 16/3609 ), den der Bundestag am 30. November zur Beratung an den Tourismusausschuss überwiesen hat.
Die Bundesregierung wird aufgefordert zu prüfen, ob beim Bundesverkehrsministerium eine länderübergreifende Koordinierungsstelle eingerichtet werden kann. Diese solle sich um die Weiterentwicklung und Vereinheitlichung der Infrastruktur sowie um die Abstimmung zwischen Bundesministerien und den Ländern und Kommunen kümmern. Der Beirat zum Nationalen Radverkehrsplan solle beim Aufbau und der Arbeit der Koordinierungsstelle in großem Umfang beteiligt werden. Ebenso sollten Länder und Kommunen den Ausbau und die einheitliche Ausschilderung von Radwegen voranbringen.
Die Regierung wird ferner aufgerufen, zusammen mit den Ländern Aus- und Neubauten von Radwegen in der Nähe von Flüssen und Wasserwegen in Angriff zu nehmen. Solche Radwege hätten sich als die beliebtesten und attraktivsten erwiesen. Darüber hinaus müsse die Qualität der touristischen und baulichen Infrastruktur entlang der Radfernrouten regelmäßig geprüft werden. Bei der Deutschen Bahn AG sei nachzufragen, unter welchen Voraussetzungen die Fahrradbeförderung im Fernverkehr, auch im grenzüberschreitenden, verbessert werden kann.
Empfohlen wird darüber hinaus, eine zentrale Stelle für die Vermarktung des Fahrradtourismus zu schaffen. Sie könnte bei einem Verein angesiedelt werden, heißt es, damit die touristischen Angebote und das Marketing auf die Bedürfnisse der Fahrradtouristen abgestimmt werden. Die Abgeordneten dringen zudem darauf, die fahrradtouristischen Angebote stärker mit dem Städte- und Kulturtourismus sowie mit wassertouristischen Angeboten zu vernetzen und gemeinsam dafür zu werben. Schließlich sollten sich Länder und Gemeinden darum bemühen, die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu verbessern. Der Bund solle bei Bedarf seine Unterstützung für überregional anwendbare Verkehrssicherheitskonzepte anbieten, schreiben die Abgeordneten.
Zur Begründung heißt es, über 50 Prozent der Fahrradtouristen entschieden sich für einen Urlaub im Inland. Die Nachfrage aus dem Ausland nach radtouristischen Angeboten in Deutschland sei ebenfalls groß. Am beliebtesten seien die Wege entlang der Elbe, Weser, Donau, des Mains, der Ostsee sowie der Oder und Neiße. Die Attraktivität des Fahrradtourismus führe nicht nur zu Wachstum im Tourismus, sondern wirke sich auch bei mittelständisch geprägten Fahrradunternehmen positiv aus. Allein im Jahr 2005 seien in Deutschland fast fünf Millionen Fahrräder verkauft worden, betonen die Fraktionen.