Arbeit und Soziales. Außer bei der Linksfraktion stößt eine stärkere Beteiligung von Arbeitnehmern am Firmenkapital bei allen Fraktionen im Bundestag grundsätzlich auf Zustimmung. Redner von Union, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen befürworteten am 29. November in einer Aktuellen Stunde die Einführung eines so genannten Investivlohns.
Der CDU-Abgeordnete Joachim Pfeiffer betonte, dass Kapital- und Gewinnbeteiligungen in anderen Ländern wie Frankreich und Großbritannien weitaus verbreiteter seien als in Deutschland. Es bestehe in der Großen Koalition die Chance, dieses Thema jetzt anzugehen. Die CDU hatte auf ihrem Parteitag in Dresden eine Initiative zum Investivlohn ohne gestzlichen oder tariflichen Zwang beschlossen. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) sagte, in erster Linie seien Investivlöhne Sache der Tarifparteien. Der SPD-Arbeitsexperte Rainer Wend fügte hinzu, Gewinnbeteiligungen könnten nur zusätzlich zu Tariflöhnen kommen; außerdem dürften die Mitbestimmungsrechte nicht reduziert werden.
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion, Rainer Brüderle, befürwortete im Grundsatz die Pläne der CDU. Allerdings versuche die Koalition mit dem Thema zu vernebeln, dass etwa die Mehrwertsteuererhöhung ein Anschlag auf die Vermögensbildung der Arbeitnehmer gewesen sei. Die Grünen-Abgeordnete Thea Dückert mahnte, beim Thema Investivlohn die Risiken nicht zu unterschätzen.