Die Bundesregierung soll nach dem Willen der FDP-Fraktion im Rahmen ihrer High-Tech-Strategie eine Luftfahrttechnologie-Strategie vorlegen. Laut ihres Antrags ( 16/8410) soll die Luftfahrtforschung auf treibstoffsparendes, effizientes und umweltfreundliches Fliegen sowie auf die Materialforschung ausgerichtet werden. Ebenso sollten die umweltpolitischen Ziele, die Kohlenstoffdioxidemissionen bis 2020 um 50 Prozent, die Stickstoffoxidemissionen um 80 Prozent und die Lärmemissionen um 50 Prozent zu verringern, zum Gegenstand der Forschungsförderung gemacht werden.
Die Luftfahrtindustrie und die Länder sollten darüber hinaus gemeinsam eine Stiftungshochschule ins Leben rufen, die Studiengänge und Forschungsbereiche zur Luftfahrt anbietet, um so ein internationales Kompetenz- und Ausbildungszentrum für die Luftfahrtbranche zu schaffen. Universitäten und Fachhochschulen sollten stärker in die Weiterbildung der Unternehmen einbezogen werden. Die staatliche Beteiligung am europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS sowie an dessen Tochter Airbus müsse schrittweise eingeschränkt werden, um den Unternehmen mehr wirtschaftliche Beweglichkeit zu ermöglichen.
Die Luftfahrtindustrie gehört dem Antrag zufolge bereits heute zu den globalisierten Industriezweigen. Die Entwicklung und Produktion von Höchsttechnologien für Fluggeräte werde künftig nur noch an Standorten stattfinden, die über eine entsprechende wissenschaftliche, technische und kulturelle Infrastruktur verfügen. Damit der "Höchsttechnologiestandort" Deutschland in der Luftfahrtindustrie weiterhin eine Chance habe, müssten Infrastruktur, Steuer- und Abgabensystem und die Qualifikation der Arbeitnehmer deutlich verbessert werden.