Ausländische Hilfskräfte
Ohne sie würde in vielen Familien die Pflege scheitern. Doch sie arbeiten in einer Grauzone
Ihre Mitbewohnerin träumt in einer anderen Sprache und ist nur halb so alt wie sie. Die beiden Frauen kennen sich erst seit wenigen Wochen, aber sie verbringen 24 Stunden am Tag miteinander, nehmen ihre Mahlzeiten miteinander ein und kennen alle ihre Krankheiten.
Wenn Polinnen deutsche Senioren zuhause pflegen, kommt es zu einer ungewöhnlichen Wohngemeinschaft. Zehntausende Familien in Deutschland, genaue Zahlen gibt es nicht, nehmen inwzischen die günstige Hilfe der Osteuropäerinnen an.
Wie die von Magda. "Ich mag alte Menschen", sagt sie. Die 45-jährige Polin legt die Hand auf den Arm von Elfriede Winter, eine fast 90-jährige Frau. Sie kann nicht mehr sprechen, aber lächelt die strahlende junge Frau neben sich unentwegt an. Vor einigen Monaten wurde Magda von Elfriede Winters Familie engagiert. Die sportliche Frau hilft ihr beim Aufstehen, bereitet das Frühstück zu und achtet darauf, dass die zerbrechlich wirkende Elfriede Winter mit dem strengen Haarknoten ihre Tabletten einnimmt. "Und ich massiere ihre Beine, das mag sie so gerne", sagt Magda. Beim Kochen musste sie sich ein bisschen anpassen: Die alte Frau mag Knoblauch nicht, den Magda normalerweise in jedes Essen rührt. Aber ihre polnische Krautsuppe isst sie gern.
Ein Schlaganfall hatte dem selbstständigen Leben von Elfriede Winter ein Ende bereitet. Sie verlor ihre Sprache und Bewegungsfähigkeit. "Wir haben sofort eine herzliche und zuverlässige Pflege gesucht", erzählt ihre Nichte Gudrun Maag. Die Familie ereilte ein häufiges Schicksal: Über die Pflege-Wünsche der Alten wurde vor dem Schlaganfall kaum gesprochen. "Sie hat damals auf unsere Fragen einfach nicht geantwortet", erzählt Maag. Nur dass sie nicht ins Heim wollte, habe ihre Tante immer wieder betont.
Ihr gesamtes Leben hat Elfriede Winter in dem idyllisch gelegenen Haus in Dortmund verbracht. Noch vor einigen Jahren haben sie und ihr Mann die frisch gelegten Eier der Hof-Hühner zum Frühstück gegessen. Die unzähligen knorrigen Bäume auf dem 5.000 Quadratmeter großen Grundstück trugen so viele Äpfel und Birnen, dass Familie Winter ihre Früchte eimerweise weiterverkaufen konnte.
Bis die Familie eine polnische Pflegerin fand, hatte sie schon eine Odyssee hinter sich. Die Kurzzeitpflege in einem Heim, mit der es die Familie anfangs versuchen wollte, verstörte die alte Frau, sie wurde unruhig, rollte ihre Augen. Nachts fiel Elfriede Winter in einem unruhigen Schlaf aus dem Bett. Doch der entstandene Oberschenkelhalsbruch, eine schwerwiegende Diagnose für ältere Menschen, wurde im Heim nicht erkannt. "Hinterher war den Ärzten das peinlich", erzählt Gudrun Maag. Bis die "rettenden Polinnen" kamen, war Elfriede Winter aber noch in einer geriatrischen Klinik und in einem Altenheim der Arbeiterwohlfahrt untergebracht. Die Pflegerinnen waren nett, aber die Seniorin wollte in ihre eigenen vier Wände zurück. "Es war ein verzweifeltes Suchen nach einer Lösung", erzählt die Nichte. Ihre Tochter habe dann "aus dem Internet Angebote gefischt".
Vor Gudrun Maag liegt ein Aktenordner so dick wie ein Telefonbuch. Fein säuberlich hat die gepflegte Dame mit der goldenen Brille Zeitungen nach Geschichten über ähnliche Schicksale durchsucht und dutzende gefunden. "Unsere Generation hat Angst, etwas Ungesetzliches zu tun", erzählt sie. Sie habe alles richtig machen wollen. "Was mache ich zum Beispiel, wenn sich die Polin ein Bein bricht?", fragt sie aufgebracht. Es ist Gudrun Maag anzumerken, wie sehr ihr der Gedanke, sich möglicherweise strafbar zu machen, unangenehm ist. Eine Alternative zu den ausländischen Hilfen hat sie aber nie gesehen.
In der Tat ist eine deutsche Pflege rund um die Uhr für die meisten deutschen Familien unerschwinglich. Pro Tag und Nacht müssten mindestens drei Kräfte für jeweils acht Stunden bezahlt werden. Die Krankenkassen bezahlen die Angehörigen aber nur nach den Kriterien der drei Pflegestufen. Eine stationäre Pflege zuhause ist nicht vorgesehen. Elfriede Winter, die zwar stumm, aber nicht vollkommen hilflos ist, wurde Pflegestufe 1 zugeordnet, das bedeuteten bislang 250 Euro im Monat und seit Juli etwas mehr. "Dafür kann ich gerade Essen auf Rädern bezahlen", sagt Maag.
Die Vermittlung von ausländischen Pflegekräften haben eben nicht die politischen Ministerien geregelt, sondern die Bundesagentur für Arbeit. Und auch diese schaut der Realität nicht ins Auge: Formal dürfen die Pflegerinnen nur als Haushaltshilfen eingestellt werden. Für sie gelten im Prinzip dieselben Bedingungen wie für polnische Spargelstecher oder Bauarbeiter. Diese "Beschäftigten in Privathaushalten" müssen bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden ein monatliches Bruttogehalt zwischen 967 Euro in Bremen und 1.177 Euro in Baden-Württemberg bezahlt bekommen. In den Familien aber leisten die Frauen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung und müssten daher das Dreifache verdienen. Unbezahlbar für die Maags.
"Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen sind hilflos und werden allein gelassen", sagt Andreas Büscher vom Bielefelder Institut für Pflegewissenschaften. Dabei ist es eine wachsende Gruppe von Deutschen, die diese besondere Wohn- und Pflegegemeinschaft eingeht. "Wir haben bislang keine Lösung dafür, wie eine 24-Stunden-Pflege zu Hause in Deutschland zu finanzieren ist", sagt Büscher. Dabei sei für viele Familien die Belastung so hoch, dass sie sich nicht mehr anders zu helfen wüssten. "Es ist wichtig, ihnen keine Schuld zuzuweisen, selbst wenn sie Illegale beschäftigen", so der Forscher.
Familien mit älteren Angehörigen fühlen sich oft alleine gelassen, ja, sie verschweigen sogar häufig ihren Alltag. Denn um kranke Menschen rankt sich ein großes Tabu. Es geht um die eingekotete Unterwäsche der Ehefrau, um den plötzlich sabbernden geliebten Ehemann und die Mutter, die den Namen der Tochter vergisst. "Die Familien sind vollkommen überfordert mit der Situation", sagt der Bielefelder Forscher.
So kenne er einen älteren Herren, der sehr unzufrieden mit dem Pflegedienst für seine Frau gewesen sei. Trotzdem blieb er bei der Firma, weil sie ihm garantieren konnte, bei einer überraschenden Inkontinenz innerhalb von einer Stunde vor Ort zu sein. Die Vorstellung, seine bepinkelte Frau waschen zu müssen, ängstigte den Senior so sehr, dass dieser Service für ihn ausschlaggebend war. Dieser Pflegealltag spielt in der öffentlichen Debatte bislang nur eine geringe Rolle. "Deutschland ist bereit, alles für den medizinischen Fortschritt zu bezahlen", sagt Büscher. Aber eine hochwertige Pflege sei dem Land zu teuer.
Der Bundestag hat sich bislang des schwierigen Themas kaum angenommen. In den Landesparlamenten und in Berlin steht die stationäre Pflege im Vordergrund. Es wird darüber diskutiert, wie teuer ein Tag im Altenheim sein darf, wie viele Menschen in einem Zimmer untergebracht sein dürfen. Nordrhein-Westfalen hat zum Beispiel gerade erst ein neues Heimgesetz verabschiedet, das den Wünschen von Patienten entgegen kommt: NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte bei der Vorstellung des Entwurfs Anfang Juni: "Leben können wie zu Hause - dieser Philosophie muss sich alles andere unterordnen." Über die Hausordnung, Besuchszeiten, Speisepläne und Freizeitgestaltungen sollen Heimleitungen in NRW künftig nicht mehr ohne die Bewohner entscheiden können. Das neue "Wohn- und Teilhabegesetz" soll Anfang 2009 in Kraft treten und das Bundesheimgesetz ersetzen. Auch das Land Berlin hat in diesem Frühjahr beschlossen, die Qualitätskontrollen in Pflegeeinrichtungen zu verstärken.
Politische und ethische Kriterien für die ausländischen Pflegekräfte zuhause fehlen in Deutschland allerdings. "Dieser Bereich liegt absolut im Dunkeln", klagt Pflegewissenschaftler Büscher. Und so nehmen beinahe täglich neue Agenturen ihr Geschäft mit der Pflege auf; in jeder größeren Stadt haben sich inzwischen eine Handvoll niedergelassen. Meist sind sie nur telefonisch zu erreichen und ziehen ihre Kunden vor allem über das Internet an. Sie heißen zum Beispiel Ost-Profi oder Senior24 und vermitteln Polinnen, selten auch Polen, an deutsche Familien. In beiden Ländern werben die Agenturen für ihre Dienste.
Von dem Lebensalltag der Arbeitsmigranten ist wenig bekannt. "Wir kennen nur anekdotische Einzelschicksale", sagt Büscher. Dabei sieht er das Problem in den kommenden Jahren noch wachsen: Schließlich gebe es immer mehr Alte und immer weniger junge Menschen, die diese pflegen könnten. Seitdem Frauen gleichberechtigter arbeiten gingen, könnten sie weniger Zeit in die Pflege investieren. Und diese Entwicklung habe nicht dazu geführt, dass nun mehr Männer die Alten füttern und wickeln. "Meine Mutter ist 65 Jahre alt und hat schon vier Menschen gepflegt", erzählt Büscher. In den kommenden Generationen wäre dies eine große Ausnahme.
Dennoch scheint die Politik die wachsenden Probleme noch nicht erkannt zu haben. Der zuständige Ausschuss des Bundestages für Familien und Senioren verweist an das Bundesministerium von Ursula von der Leyen (CDU). Aber auch hier scheint die ausländische Hilfe als rein juristisches Problem behandelt zu werden. Sprecher Andreas Aumann sagt, "die Frage der häuslichen Pflege fällt nicht in unseren Kompetenzbereich". Hierfür sei die Bundesagentur für Arbeit zuständig.
So kommt es, dass eine völlig unbekannte Zahl an Schwarzarbeiterinnen alte Menschen in Deutschland wäscht, füttert und anzieht. So wie bei Sibylle Rolfes*. Die Grundschullehrerin hat eine Frau eingestellt, die es in Deutschland offiziell gar nicht gibt. Über eine Kollegin hat Rolfes, die anonym bleiben möchte, von der polnischen Hilfe gehört. "Ohne diese Frau wäre unser Leben ein großes Chaos", sagt Sibylle Rolfes. Seit drei Jahren beschäftigt sie alle sechs bis acht Wochen eine neue Hilfe im Haus ihrer Mutter. Ihr Vermittler taucht in ihrem Notizbuch nur als Telefonnummer auf, es existiert keine Geschäftsstelle und kein Eintrag in den Gelben Seiten oder im Internet.
Sibylle Rolfes steht vor einem zermürbenden und doch alltäglichen Problem im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen: "Ich muss sie ganz genau beobachten um zu wissen, ob sie sich mit der Hilfskraft wohl fühlt", sagt die Endvierzigerin. Ihre Mutter leidet seit acht Jahren unter Alzheimer und kann sich inzwischen kaum noch äußern. Häufig erkennt die 83-Jährige ihre eigene Tochter nicht wieder. Bis jetzt aber, glaubt Rolfes, fühle sich die Mutter mit den Pflegerinnen gut. Auch diese schienen ihr zufrieden, sagt sie beinahe entschuldigend. Sie würden zum Beispiel ohne zu fragen neue Blumen pflanzen und verfügten über ein eigenes Zimmer mit Balkon.
Häufig sind es die Angehörigen der Pflegerinnen, die nachrücken. Mal ist es die Schwester, mal die Tante. Ganze polnische Großfamilien werden so über den Job in Deutschland versorgt. Etwa 1.000 Euro erhalten sie pro Monat, freie Kost und Logis. Ihre Qualifikation ist unbekannt und jede neue Kraft sorgt bei Sibylle Rolfes für Stress. Einmal kam eine neue Helferin, die kein Wort Deutsch sprach. Sie brachte aus Polen ein Dutzend Zettel mit, auf denen etwa geschrieben stand: "kann frühstücken". Die meiste Zeit habe sie vor dem Fernseher gesessen. Ein schneller Personalwechsel aber war kaum möglich. So wartete Familie Rolfes ab, bis die geplanten vier Wochen der Pflegekraft verstrichen waren. "Als illegale Arbeitgeber haben wir wenig Rechte", so Rolfes. Wenn jemand ausfalle, könne keine neue Hilfskraft eingeklagt werden.
Auch die Polinnen nehmen oft unter schwierigen persönlichen Bedingungen den Job fern der Heimat an. Eine junge Frau kam wenige Tage nach einer Fehlgeburt zur Familie Rolfes und war so depressiv, dass sie nur zehn Tage blieb. "Wir hatten schlaflose Nächte", sagt Rolfes. Immer laste die Sorge auf ihr, dass eine der Hilfen im letzten Moment abspringen könnte. "Für unsere Pflegelösung muss ich ein Grundvertrauen in den Menschen haben", sagt sie. Am Anfang sei sie dennoch täglich gucken gefahren, was sich im Haus der Mutter abspiele.
Eine Alternative sieht sie dennoch nicht. Wie Maags wurde auch sie von dem konventionellen System der Altenheime enttäuscht. "Meine Mutter würde dort untergehen", sagt sie. Alzheimerkranke seien auf eine vertraute Umgebung angewiesen. In einem Heim mit täglich wechselnden Pflegekräften sei dies nicht gegeben. Wenn sie mit der dementen Frau über eine kleinere Wohnung gesprochen hatte, flossen sofort die Tränen. "Ich konnte sie nicht aus ihrem alten Haus verpflanzen", sagt die Pädagogin immer wieder. Auch die ambulante Pflege, die täglich Essen brachte und die Mutter wusch und anzog, sei ein Fehlschlag gewesen. "Sie haben einfach den Teller vor ihr abgestellt ohne zu gucken, ob sie ihn auch anrührt", erzählt Rolfes. Manchmal habe sie Tage später in einem Schrank das vertrocknete Butterbrot gefunden.
Trotz der Unsicherheit sind die Rolfes nun zufrieden. Und "pflegen" nun ihrerseits die Polinnen. "Ich weiß: Wenn es ihnen gut geht, hat es auch meine Mutter gut", sagt die Tochter. So feierten sie jedes Jahr ein "polnisches Weihnachten". Serviert werden Kohlgerichte ohne Fleisch. Ein Teller wird nach altem Brauch zusätzlich gedeckt, für einen Gast, der noch kommen könnte. Aber für deutsche Arbeitnehmer sind die Lebensbedingungen der Polinnen dennoch unvorstellbar: Sie haben keinen freien Tag in der Woche und sind rund um die Uhr ansprechbar. "Leider schaffe ich es neben meinem Beruf nicht, einen ganzen Tag auf die Mutter aufzupassen", sagt Rolfes.
Natürlich ist die illegal arbeitende Pflegerin in der Umgebung der Familie ein offenes Geheimnis. Der Hausarzt weiß Bescheid, ebenso Freunde und Nachbarn. Das inoffizielle System ist in Deutschland längst geduldet. Es ist davon auszugehen, dass bundesweit zehntausende Menschen unter diesen illegalen Bedingungen arbeiten und zehntausende Familien die unsichere Hilfe in Anspruch nehmen.
Auch die offiziellen Angebote haben ihre Tücken. Der enge Kontakt zwischen zwei bis dahin völlig unbekannten Menschen aus zwei verschiedenen Kulturen führt im Alltag häufig zu Problemen. Auch Familie Maag hatte mit der ersten Kraft "eine große Pleite" erlebt. Die Frau sei "hysterisch" gewesen, sagt Gudrun Maag. Sie habe dringend Geld für das Studium ihrer Tochter benötigt und deshalb den Job angenommen, aber sie sei nicht "dazu berufen" gewesen. Das setzte Gudrun Maag stark unter Druck. Sie selbst pflegt ihren 83-jährigen Mann und konnte nicht ohne Weiteres einspringen. "Aber innerhalb von 24 Stunden hatte ich zum Glück Magda gefunden", erzählt sie.
Magda hat auch ihrerseits schlechte Erfahrungen gemacht. Sie hat einmal in Süddeutschland ein altes Ehepaar gepflegt, das "furchtbar geizig" gewesen sei. "Ich konnte nur Nudeln und Kartoffeln essen, ohne Soße", sagt sie empört. Weiße Bettwäsche und Handtücher habe sie nicht nutzen dürfen, weil sie angeblich zu schnell dreckig wurden. "Da habe ich es nur drei Wochen ausgehalten", sagt Magda. Ihre Agentur schickte sie daraufhin zu einer anderen Familie. Der lebhaften Frau, die "im Geiste noch 20" ist und mittlerweile gut Deutsch spricht, fehlt bei ihrer Arbeit vor allem eines: "die Gespräche". Die alten Menschen könnten sich häufig nicht mehr äußern oder verstünden ihren polnischen Akzent nicht. Magda fühlt sich oft einsam, kommt kaum unter Menschen ihres Alters. Einmal in der Woche fährt sie mit dem Rad zum Einkaufen, ansonsten sitzt sie in Maags Garten oder Wohnzimmer. Aber wo sollte sie auch hingehen, wen sollte sie treffen?
Trotzdem scheint Magda zufrieden zu sein. Sie bewegt sich wie eine stolze Besitzerin in dem großen Haus und strahlt unentwegt ihren Schützling an. Freundlich zeigt sie auch ihr Zimmer, das direkt neben dem von Elfriede liegt. Neben dem großen Bett steht ein Bild von Johannes Paul II., dem verstorbenen polnischen Papst. "Ich glaube nicht an heilige Leute", sagt sie, "aber Johannes war ja unglaublich intelligent, der konnte zehn Sprachen."
Bald wird Magda wieder für fünf Wochen zu ihrem Mann nach Polen zurückkehren. "Der beschwert sich schon", sagt sie augenzwinkernd. In ihrem Gepäck befindet sich eine Flasche Cognac für den Gatten, Süßigkeiten für die Enkelin und ein Ball für Hund Polly. Viel mehr muss sie nicht transportieren. Ihr Leben in Deutschland passt in einen kleinen braunen Koffer.
* Name von der Redaktion geändert
Die Autorin arbeitet als freie Journalistin in Düsseldorf. Der Fotograf lebt und arbeitet im Ruhrgebiet und in Berlin.