An der deutschen Außenhandelsbilanz wird sich durch das neue Bundesgesetz, das den Import von Hunde- und Katzenfellen verbietet, nicht viel ändern. Ein wichtiger Posten waren diese Tierfelle für Importeure nicht. Auch das Kürschnerhandwerk hat Besseres im Sinn, als Hundefelle zu verarbeiten. Wer Pelz schätzt, nimmt ohnehin lieber Schneeleopard oder Nerz als Bello oder Struppi.
Mit dem Einfuhr- und Handelsverbot geht ein jahrelanger politischer Prozess zu Ende, der sogar die deutsche EU-Ratspräsidentschaft beschäftigte. Lange hatte sich die Brüsseler Kommission gesträubt, den Tierschutz weiter zu fördern und das Verbot von Import und Handel mit Hunde- und Katzenfellen in eine Richtlinie zu schreiben. Daraufhin gab es Minister-runden in Brüssel, Briefe wurden geschrieben und Noten ausgetauscht. Volle sechs Jahre dauerte es von der ersten Behandlung im EG-Agrarministerrat bis zum Gesetzesbeschluss des Bundestages. 19 Petitionen gingen an den Bundestag, eine davon wurde von über 7.000 Menschen unterzeichnet. Das ist eine lange Zeit für eine gesetzgeberische Kleinigkeit. Aber jetzt ist es geschafft. Hund und Katz werden davor geschützt, dass man ihnen das Fell über die Ohren zieht, um es an Tierhasser in Deutschland zu verkaufen. Denn kann Tierfreund sein, wer Hund oder Katze am Mantelkragen trägt?
Einen Punkt gibt es noch zu beachten. Wer Miezekatze oder Hund nach ihrem Ableben hat ausstopfen lassen und das Präparat irgendwann nicht mehr sehen kann, sollte sich vor einem Verkauf zum Beispiel über eine Online-Plattform hüten. Das könnte als Handel ausgelegt werden und bis zu 30.000 Euro Geldbuße kosten. Gleiches droht beim Verkauf von Omas Rheumadecke, die bekanntlich aus Katzenfell ist. Es ist sowieso besser, die Katzendecke zu behalten. Denn Oma hat geschworen, dass sie gegen ihren Rheumatismus hilft.