Nur acht Prozent der ländlichen Bevölkerung und nur 51 Prozent der städtischen Bevölkerung in Subsahara-Afrika haben Zugang zu Energie. Nach Ansicht von Experten ist Afrika zudem, obwohl es nur einen geringen Anteil an den weltweiten CO2-Emmissionen hat, von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen. Die Experten in der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung waren sich daher am 28. Januar einig, dass der Ausbau erneuerbarer Energien einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung in Afrika leisten kann. "Eine gesicherte Energieversorgung ist eine zentrale Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung", betonte Bruno Wenn von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Man könne die Energiekrise in Afrika als Chance nutzen, "um einen völlig anderen, viel umweltverträglicheren und viel weniger krisenanfälligeren Energiepfad einzuschlagen, ohne die hohe Abhängigkeit vom Öl und den damit verbundenen Preisschwankungen. Gegenwärtig spielen eneuerbare Energien bei der Energieerzeugung jedoch kaum eine Rolle, erklärte Paul Suding von der Gesellschaft für Techische Zusammenarbeit (gtz) in Kairo. Dabei, so der Experte, sei "überall in Afrika mindestens eine erneuerbare Energien-Ressource reichhaltig verfügbar". Solarenergie gebe es fast überall, auch Wind und Wasserkraft seien vorhanden. Auch Prof. Dieter Holm von der International Solar Energy Society (ISES) in Südafrika betonte, Afrika könne 95 Prozent der weltweiten Solarenergie erzeugen - "für seinen eigenen Verbrauch, plus einem guten Überschuss für den Export". Dass Afrika auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien dennoch so zurückhaltend sei, führte Holm nicht auf den Mangel an Geld oder Arbeitskraft zurück, sondern auf einen "Mangel an politischen Willen" und hohen Risiken für private Investoren. Der Energiemarkt, so Bruno Wenn, sei zudem stark auf die konventionellen Energien ausgerichtet.