Während sich die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern aufzuhellen beginnt, sehen die meisten Konjunkturprognosen weiter einen starken Abwärtstrend. Der vom Münchener Ifo-Institut herausgegebene Geschäftsklimaindex, der wichtigste Frühindikator der deutschen Wirtschaft, zeigt jedoch nach oben und verbesserte sich im Juni von 84,3 auf 85,9 Punkte. Der Pessimismus habe abgenommen, erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Auch die Bundesbürger beurteilen die konjunkturellen Aussichten wieder zuversichtlicher, ergab eine Untersuchung der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Die GfK erwartet im Juli einen Kosumklimaindex von 2,9 Punkten nach 2,6 Punkten im Juni. Auf das ganze Jahr 2009 bezogen bleiben die Wirtschaftsprognosen jedoch düster. Das Ifo-Institut erwartet ein Schrumpfen der Volkswirtschaft um 6,3 Prozent, das Essener Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung einen Rückgang um 6,4 Prozent. Zuletzt hatte die Bundesbank einen Rückgang um 6,2 Prozent erwartet. Nach deren Ansicht wird die "zaghafte Verbesserung der Stimmung in der gewerblichen Wirtschaft" ausschließlich von der Erwartungskomponente getragen. Auch der Bundesverband deutscher Banken dämpfte Hoffnungen auf eine rasche Wirtschaftsbelebung. Das Schlimmste habe Deutschland jedoch hinter sich. Banken-Präsident Andreas Schmitz sieht für das zweite Halbjahr 2009 die "reale Gefahr einer Kreditklemme".