Berlin: (hib/VOM) Mit der geplanten
Nordeuropäischen Erdgasleitung durch die Ostsee wird eine
direkte Anbindung an die weltweit größten Gasvorkommen
in Russland geschaffen. Gleichzeitig entstehen zusätzliche
neue Transportkapazitäten, wie die Bundesregierung in ihrer
Antwort (
16/344) auf eine Kleine Anfrage von
Bündnis 90/Die Grünen (
16/292) mitteilt. Damit werde die
Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland und auch in der EU
langfristig sichergestellt. Die Pipeline sei ein Projekt der
Unternehmen E.on, BASF und Gazprom. Über die Planung und
Fortführung des Projekts zum Bau der Pipeline entschieden die
beteiligten Unternehmen. Die Bundesregierung sei am Projekt nicht
beteiligt, heißt es in der Antwort. Die Ostseeanrainer seien
bilateral über das Vorhaben informiert worden. Mit Polen habe
man eine deutsch-polnische Arbeitsgruppe zu diesem Thema
vereinbart. Schädigungen von Organismen auf dem Meeresboden
seien weder durch den Bau noch durch den Betrieb der Pipeline zu
erwarten, so die Regierung weiter. Das Verlegen der Leitung werde
allenfalls vorübergehende Störungen, nicht jedoch
längerfristige Schädigungen der Meeresorganismen
verursachen. Vor dem Transport werde dem Erdgas darin enthaltener
korrosionsfördernder und giftiger Schwefelwasserstoff
weitgehend entzogen, sodass Schädigungen von Meeresorganismen
durch Austreten des Erdgases "im Allgemeinen" nicht zu erwarten
seien. Genaue Informationen über die favorisierte
Trassenführung liegen der Regierung nach eigenen Angaben nicht
vor. Der Trassenverlauf werde aufgrund einer
Umweltverträglichkeitsuntersuchung festegelegt. Die Pipeline
könne aus verschiedenen Erdgasfeldern gespeist werden, die
derzeit entwickelt würden. Unter anderem sollen die beiden
"zukunftsträchtigen" Erdgasfelder Juschno Russkoje und
Achimow, an denen sich deutsche Unternehmen beteiligen oder
beteiligen wollen, angeschlossen werden.