Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll nach Auffassung der FDP auf die Länder einwirken, bundesweit gültige Mindeststandards für den Schulsport zu entwickeln und durchzusetzen. Wie es in einem Antrag ( 16/392) heißt, sollte sie einen Forschungsauftrag über Wirkungen der traditionellen Sportbenotungen vergeben, Fort- und Weiterbildungsprogramme unterstützen, Kooperationsmodelle zwischen Schule- und Sportvereinen fördern und eine angemessene Sportinfrastruktur zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird angeregt, die Bundesregierung solle sich für die Neugestaltung schulischer Wettkämpfe einsetzen. Nach Meinung der Fraktion muss die so genannte Sprint-Studie fortgesetzt und erweitert werden, um das Sonderschulwesen, die berufsbezogenen Schulen, die Privatschulen und die gymnasiale Oberstufe in die Bewertung einzubeziehen. Die Studie war im vergangenen Sommer vom Deutschen Sportbund vorgestellt worden und hatte erhebliche Defizite bei der Ausgestaltung des heutigen Schulsports festgestellt. Die FDP befürwortet darüber hinaus eine bessere Integration von behinderten Sportlern in den Schulsport, eine Förderung des Sports in den Kindergärten und eine Integration von Zuwanderer-Kindern in den Schulsport.
Die Liberalen stellen fest, dass es in allen Ländern acht Zielvorgaben für den Schulsport gibt. Das Besorgniserregende sei, dass die Lehrpläne immer weiter "bewegungsfeldorientiert" ausgerichtet würden. Sportarten wie der Leichtathletik drohe dadurch der Verlust des Nachwuchses aus den Schulen. Die Sportminister- und die Kultusministerkonferenz müssten dafür sorgen, dass Leistung, sozialer Kompetenzerwerb und Gesundheitsförderung in allen Bundesländern einheitlich zu vorrangigen Zielvorgaben werden, betont die FDP.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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