Berlin: (hib/VOM) Neue Impulse für
den Mittelstand verspricht ein Antrag von CDU/CSU und SPD (
16/557). Zugleich hat die FDP einen Antrag mit
dem Titel "Unternehmen statt Unterlassen - Vorfahrt für den
Mittelstand" (
16/562) vorgelegt. Die Koalition fordert die
Bundesregierung auf, ein europataugliches Unternehmenssteuerrecht
zu erarbeiten und die Abschreibungsbedingungen zeitlich befristet
für zwei Jahre zu verbessern. Darüber hinaus solle sie
einen Gesetzentwurf zur Reform des Erbschafts- und
Schenkungssteuerrechts mit dem Ziel einbringen, die
Betriebsnachfolge mittelständischer Familienunternehmen zu
erleichtern und Arbeitsplätze zu erhalten. Verlangt wird
darüber hinaus ein Gesetzentwurf, um die Investitionszulage in
den neuen Ländern weiterhin auszahlen zu können, damit
investiert werden kann und neue Arbeitsplätze geschaffen
werden. Weitere Vorschläge betreffen die Finanzierung des
Mittelstands. So sollen die Rahmenbedingungen für die private
Beteiligungs- und Risikokapitalfinanzierung verbessert werden. In
der Forschungs- und Entwicklungspolitik empfehlen die Abgeordneten,
die Fonds für Gründer und junge Technologieunternehmen
mit Partnern aus der Wirtschaft auszubauen, Forschungskooperationen
zu fördern, die Innovationsförderung auf
Unternehmensnetzwerke und Wachstumsträger auszurichten und die
Zusammenarbeit zwischen Fachhochschulen und Mittelstand zu
stärken. Schließlich enthält der Antrag
Empfehlungen zum Abbau von Bürokratie und Überregulierung
sowie zur Umwelt- und Energiepolitik und zur
Außenwirtschaftspolitik. Unter anderem sollten
strukturschwache Länder die Möglichkeit erhalten,
für eine bestimmte Zeit von bundesgesetzlichen Regelungen
abweichen zu können. Bei der Energieversorgung sei darauf zu
achten, die Abhängigkeit von Importen fossiler Energie zu
verringern und den Anteil an erneuerbarer Energie zu erhöhen.
Die Außenwirtschaftsförderung müsse noch
stärker auf den Mittelstand ausgerichtet werden. Die
Fraktionen weisen daraufhin, dass über 99 Prozent der
Unternehmen zu den kleinen und mittleren zählen, in denen rund
die Hälfte der Wirtschaftsleistung erbracht wird. Die FDP
fordert gesetzliche Öffnungsklauseln für die
betrieblichen Bündnisse für Arbeit, einen
mittelstandsfreundlichen Kündigungsschutz, den Stopp des
Arbeitsmarktinstruments der "Ich-AG", eine Einschränkung der
"Ein-Euro-Jobs" und eine breite Privatisierung staatlicher
Dienstleistungen. Die Unternehmenssteuerreform müsse so
schnell wie möglich, die Mehrwertsteuererhöhung dagegen
gar nicht kommen, so die Fraktion. Auch auf die Einführung von
Mindestlöhnen sei zu verzichten, heißt es in dem
Antrag.