Berlin: (hib/WOL) Die Bundesregierung soll
einen Rechtsanspruch auf qualifizierte Ganztagsbetreuung für
Kinder unter drei Jahren zeitnah verankern und danach
perspektivisch auf alle Kinder bis zur Einschulung ausweiten. Dies
fordern die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen in
einem Antrag (
16/552). Für Schulkinder bis zum
vollendeten zwölften Lebensjahr müsse ein
flächendeckender Aufbau von Ganztagsschulen angestrebt werden,
heißt es weiter. Darüber hinaus soll gemeinsam mit den
Bundesländern die Ausbildung von Erzieherinnen bis auf
Fachhochschulniveau angehoben und die Umsetzung von Bildungs- und
Erziehungsplänen durch flächendeckende
Qualitätsinitiativen für Betreuungseinrichtungen
verbessert werden. Die Bündnisgrünen begründen ihre
Initiative mit einem steigenden Kinderbetreuungsbedarf für
Familien in Deutschland. Sie erklären, die wenigsten Eltern
die in den Genuss der geplanten Neuregelungen steuerlicher
Abzugsfähigkeit von Betreuungskosten kommen, seien in der
Lage, einen angemessenen Betreuungsplatz zu finden. Während in
den neuen Ländern für bis zu 40 Prozent aller
Dreijährigen ein Betreuungsplatz existiere, gebe es in den
alten Bundesländern nur für drei bis vier Prozent eine
entsprechende Betreuung. Für viele junge Eltern sei es von
großer Bedeutung, ihre Kinder in qualitativ hochwertigen
Betreuungseinrichtungen aufgehoben zu wissen, mit
bestmöglicher Förderung, unabhängig von Geschlecht,
Herkunft oder Behinderung. Um jungen Eltern ein Arbeiten und Leben
mit Kindern zu ermöglichen, müsse ein qualifizierter
Ausbau der Kinderbetreuungsangebote auch für unter
Dreijährige Priorität haben.