FDP fordert klare Trennung von Polizei- und
Bundeswehreinsätzen
Inneres/Antrag - 09.02.2006
Berlin: (hib/WOL) Eine eindeutige Position
des Parlaments bei Sicherheitsaufgaben fordert die Fraktion der FDP
in einem Antrag zur klaren Trennung von Polizei- und
Bundeswehraufgaben (
16/563). Der Bundestag soll sich dafür
aussprechen, dass die Bundeswehr äußere Sicherheit
gewährleistet und die Polizei für die Sicherheit im
Inneren zuständig ist. Eine eventuell angestrebte
Grundgesetzänderung ist nach Auffassung der Liberalen
unnötig, da bereits nach den bestehenden gesetzlichen
Instrumentarien die Polizei auf die Hilfe der Bundeswehr
zurückgreifen könne, wenn dies zur Erfüllung von
Sicherheitsaufgaben bei besonders schweren Unglücksfällen
oder einer Naturkatastrophe erforderlich ist. Die Bundesregierung
sei aufzufordern an der strikten Trennung der Aufgaben von
Bundeswehr und Polizei festzuhalten. Das Bundesverfassungsgericht
habe bereits bei der Überprüfung des
Luftsicherheitsgesetzes in der ersten mündlichen Verhandlung
im November 2005 auch Bedenken zur Vereinbarkeit der
verfassungsrechtlichen Grundsätze mit einem möglichen
Einsatz der Bundeswehr im Inneren angemeldet. Darüber hinaus
sei die Bundeswehr auch nicht für polizeiliche Aufgaben
ausgebildet oder ausgerüstet. Moderne Polizeiarbeit erfordere
eine hohe spezialisierte Ausbildung, die nicht ohne weiteres durch
den Einsatz anderer Berufsgruppen oder gar durch Wehrpflichtige
ersetzt werden könne, heißt es in dem Antrag.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Dr. Susanne Kailitz, Michael Klein,
Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Siegfried F. Wolf